Orca Angriff: Jacht von Schweizer Segelteam versinkt im Mittelmeer

Gibraltar : drei orcas versenken schweizer segeljacht im mittelmeer.

Vergangene Woche wurde eine Segeljacht von drei Orcas attackiert. Die Wale griffen das Schiff immer wieder an – bis es vor Gibraltar schlussendlich sank.

Florian Osterwalder

Darum gehts

Eine Schweizer Segeljacht geriet in Seenot.

Drei Orcas attackierten das Schiff und rammten zwei Löcher rein.

Die Crew konnte gerettet werden, das Schiff versank aber kurz vor der Küste.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche wurde die Schweizer Segeljacht «Alboran Champagne» von drei Orcas angegriffen. An Bord der Jacht waren vier Menschen, sie waren gerade von Teneriffa nach Benalmadena in Südspanien unterwegs.

Kurz vor Gibraltar geriet das Schiff dann in Seenot. Demnach soll es zuvor immer wieder laut «gekracht» haben. Der Skipper Werner Schaufelberger aus dem Zürcher Oberland gegenüber Yacht.de: «Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hatten. Doch dann wurde mir schnell klar, dass es Orcas waren, die auf das Schiff losgingen.» 

Kurz vor der Küste versank die Jacht

Schaufelberger stellte sofort den Motor des Schiffes ab und nahm Kontakt mit der spanischen Küstenwache auf. Diese riet der Besatzung, Ruhe zu bewahren. Die Orcas hatten jedoch einen anderen Plan und attackierten die Jacht immer wieder. «Die Angriffe waren brutal. Es waren zwei kleinere und ein grösserer Orca», so Schaufelberger. Der grössere der drei Wale attackierte das Schiff immer wieder «mit voller Wucht von der Seite», die kleineren zwei hätten laut Schaufelberger am Ruder gerüttelt. 

Durch die Walattacken entstanden schlussendlich seitlich vom Ruder zwei Löcher im Schiff. Die ganzen Angriffe dauerten rund eineinhalb Stunden. Die Crew bemerkte dann einen Wassereinbruch. Notdürftig konnte eines der Löcher abgedichtet werden, die Besatzung brauchte jedoch schnellstmöglich Hilfe.

Hast du schon mal Orcas in freier Wildbahn gesehen?

Rund 20 Minuten nach dem Wassereinbruch kam die Küstenwache zu Hilfe. Die vier Crewmitglieder wurden aufs Schiff der Küstenwache geholt, die Segeljacht «Alboran Champagne» abgeschleppt. Für die Segeljacht kam die Hilfe jedoch zu spät. Kurz vor dem rettenden Hafen versank das Schiff im Mittelmeer.  

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Flüchtlingskatastrophe vor Griechenland Was über das Bootsunglück bisher bekannt ist

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Nächtliches Bild des später gesunkenen Schiffs, undatierte Aufnahme der Küstenwache

Nächtliches Bild des später gesunkenen Schiffs, undatierte Aufnahme der Küstenwache

Ein Schiff mit bis zu 700 Flüchtlingen an Bord ist vor Griechenland gesunken, bisher wurden 78 Tote geborgen, 104 Menschen konnten gerettet werden, Hunderte gelten noch als vermisst. Die Wahrscheinlichkeit, noch Überlebende zu finden, ist gering.

Wer trägt Verantwortung für das Unglück?

Das lässt sich nicht einfach beantworten. Am Donnerstag hat die Polizei neun mutmaßliche Schleuser festgenommen . Sie befinden sich aktuell in Kalamata in Polizeigewahrsam. Dabei handelt sich nach Angaben der Küstenwache um Ägypter im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Ihnen werden fahrlässige Tötung, Menschenhandel und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Nach Angaben der Hafenbehörde war unter den neun Festgenommenen ägyptischer Nationalität auch der Kapitän des gekenterten Bootes.

Unterdessen sind auch Vorwürfe gegen die Küstenwache laut geworden. Schon am Dienstag hatten italienische Behörden eigenen Angaben zufolge die griechischen Nachbarn über ein voll besetztes Fischerboot im griechischen Such- und Rettungsbereich informiert. Die griechische Küstenwache sagt, sowohl sie als auch vorbeifahrende Frachter hätten per Funk wiederholt Hilfe angeboten. Der Kapitän habe den Angaben zufolge jedoch abgelehnt und angegeben, nach Italien weiterreisen zu wollen.

Überfülltes Flüchtlingsboot vor Griechenland (Bild der Küstenwache)

Überfülltes Flüchtlingsboot vor Griechenland (Bild der Küstenwache)

Alarm Phone, eine Initiative, die Rufe von in Not geratenen Migrantenschiffen entgegennimmt, teilte indes am Donnerstag mit, man habe Kontakt zu Menschen gehabt, die sich ihrer Meinung nach auf demselben Schiff befunden und verzweifelt um Hilfe gebeten hätten. Die Passagiere hätten zudem beobachtet, wie der Kapitän das Schiff auf einem Beiboot verlassen hatte, bevor es kenterte.

Auch die niederländische Europaabgeordnete Tineke Strik macht der Küstenwache via Twitter  Vorwürfe. Diese habe das Schiff stundenlang beobachtet und dann nur untätig zugesehen, als es sank. »Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass man die Pflicht, Leben zu retten, verletzt«, schrieb sie. Die Europäische Kommission müsse gegen Griechenland vorgehen.

Der griechische Politiker und frühere Abgeordnete des Europäischen Parlaments Kriton Arsenis hat in einem am Donnerstag via Twitter  verbreiteten Interview noch schwerere Anschuldigungen erhoben: So habe die Küstenwache das Flüchtlingsboot ins Schlepptau genommen, dabei sei dieses gekentert. Arsenis beruft sich auf Aussagen von Überlebenden.

Die griechische Zeitung »Kathimerini« berichtet  unter Berufung auf Mitarbeiter der griechischen Hafenbehörde, dass es tatsächlich den Versuch gegeben habe, das Flüchtlingsschiff abzuschleppen – dieser sei aber am Widerstand von Menschen an Bord gescheitert. Diese hätten nicht nach Griechenland geschleppt werden wollen, sondern wollten demnach den Kurs Richtung Italien fortsetzen.

Von offizieller Seite gibt es für keine der Aussagen eine Bestätigung.

Wie läuft die Diskussion in Griechenland?

In Griechenland streitet man darüber, wer für das Unglück verantwortlich ist. »Es ist ein Verbrechen – wo sind die Schuldigen?«, titelte etwa  die linke Zeitung »Efimerida ton Syntakton« am Freitag. Politiker vor allem linker Parteien sehen die konservative Regierung der vergangenen vier Jahre in der Verantwortung. Aufgrund von ihr eingeführten strengen Kontrollen auf dem Meer wählten Schleuser nun gefährlichere, längere Routen an Griechenland vorbei direkt nach Italien, lautet der Vorwurf.

Die aktuelle Interimsregierung aus Beamten und Akademikern ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. In einem Streitgespräch mit dem früheren Ministerpräsidenten Alexis Tsipras hatte der Interimsminister für Bürgerschutz, Evangelos Tournas, erklärt: Ein Eingreifen in internationalen Gewässern sei nicht möglich, wenn der Kapitän des Bootes dies ablehne. Hilfe sei der Besatzung mehrfach angeboten, diese aber wiederholt ausgeschlagen worden.

In vielen Städten Griechenlands kam es zu Protesten gegen die griechische und die europäische Flüchtlingspolitik. In der Hauptstadt Athen ließen Protestierende vor dem Parlament kleine Heißluftballons steigen. Es kam zu kleinen Scharmützeln mit der Polizei, die Tränengas auf Demonstrierende schoss.

Protest gegen die griechische Flüchtlingspolitik (in Athen)

Protest gegen die griechische Flüchtlingspolitik (in Athen)

Was ist geschehen?

Ein mit schätzungsweise 500 bis 700 Menschen besetzter Fischkutter ist in der Nacht zum Mittwoch rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes in internationalen Gewässern gesunken . Zuvor soll an Bord eine Massenpanik ausgebrochen sein, die das übervolle Schiff zum Kentern brachte. Seither wurden 78 Todesopfer geborgen. Die Behörden vermuten, dass das Boot sehr schnell sank. Deshalb sei es den Menschen unter Deck vermutlich nicht gelungen, sich ins Freie zu retten. Die Opferzahl dürfte in die Hunderte gehen .

Die Unglücksstelle liegt 47 Seemeilen (rund 87 Kilometer) südwestlich der Stadt Pylos. Die Stelle befindet sich in internationalen Gewässern, aber innerhalb der Zone, in der Griechenland für Seenotrettung zuständig ist.

Wie kam es zu dem Unglück?

Darüber gibt es keine gesicherte Information. Da das Wetter verhältnismäßig ruhig gewesen sei, vermutet die Küstenwache eine Panik an Bord als Ursache des Unglücks. Womöglich sei dem Boot zuvor der Treibstoff ausgegangen, oder es habe einen Motorschaden erlitten.

Ab Dienstagmittag habe man mit dem Schiff Kontakt gehabt, heißt es von griechischen Behörden. Zuvor sei das Lagezentrum von der italienischen Seenotleitstelle über die Existenz des Schiffs informiert worden. Via Telefon habe das Schiff Unterstützung abgelehnt. Ein Boot der Küstenwache brachte Lebensmittel zu dem Schiff. Man habe das Schiff weiter beobachtet und plötzlich abrupte Bewegungen wahrgenommen. Dann sei der Kutter gekentert und schnell gesunken.

Wie war die Situation an Bord?

Bilder der Küstenwache zeigen wenige Stunden vor dem Untergang ein völlig überfülltes Boot. Allein an Deck drängen sich bis zu 200 Menschen, die meisten ohne Rettungswesten. Auszumachen sind zudem ein Zwischendeck und der Rumpf. Dort sollen sich die übrigen Passagiere, darunter nach Angaben der Überlebenden schwangere Frauen und viele Kinder , aufgehalten haben. Beim schnellen Sinken des Bootes hätten sie keine Chance gehabt, sich nach draußen zu retten.

Mehr als hundert Kinder unter Deck des Unglücksschiffs befürchtet

Schiffe der Küstenwache und Kriegsmarine brachten die Leichen von 78 Menschen zum südgriechischen Hafen von Kalamata. Die Toten würden nach Athen überführt, berichtet der Staatssender ERT. Dort sollen DNA-Proben genommen werden, um die Menschen zu identifizieren.

Kann man das gesunkene Boot heben?

Der Unglücksort befindet sich in der Region der tiefsten Stelle des Mittelmeers, dem bis zu 5267 Meter tiefen Calypsotief. Eine Bergung des Wracks ist deshalb kaum wahrscheinlich. Experten halten einen solchen Versuch für sehr aufwendig und teuer.

Wie geht es für die Überlebenden weiter?

Nach offiziellen Angaben konnten 104 Menschen gerettet und in den Hafen von Kalamata gebracht werden: 47 Syrer, 43 Ägypter, zwölf Pakistaner und zwei Palästinenser. Alle Geretteten sind Männer, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. 26 von ihnen hätten im Krankenhaus hauptsächlich wegen Unterkühlung behandelt werden müssen, hieß es weiter. Am Freitag begannen die Behörden, die Überlebenden in ein Auffanglager nördlich von Athen zu bringen, wo die Migranten registriert werden und Asylanträge stellen können.

»Die Überlebenden befinden sich in einer sehr schwierigen Situation. Im Moment stehen sie unter Schock«, sagte Erasmia Roumana, Leiterin einer Delegation des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), nachdem sie die Geretteten getroffen hat. »Sie wollen sich mit ihren Familien in Verbindung setzen, um ihnen zu sagen, dass es ihnen gut geht, und sie fragen ständig nach den Vermissten. Viele haben Freunde und Verwandte, die nicht auffindbar sind.«

Wie gefährlich ist das Mittelmeer?

Laut UNHCR ist die Reise von Libyen oder Tunesien über das zentrale Mittelmeer nach Europa die tödlichste Migrationsroute der Welt. Seit Jahresbeginn galten bereits vor dem Unglück 1039 Menschen als vermisst. Die Zahl dürfte aber weit höher liegen, da einige Schiffsunglücke wohl nie registriert wurden. Seit 2014 sind nach Uno-Angaben mehr als 20.000 Menschen auf dem Mittelmeer gestorben. Im April 2015 verloren mehr als tausend Geflüchtete vor der libyschen Küste ihr Leben.

Die Vereinten Nationen mahnten nach dem Unglück erneut die Sicherheit von Fluchtrouten an. »Dies ist ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit, dass die Mitgliedstaaten zusammenkommen und geordnete, sichere Wege für Menschen schaffen, die zur Flucht gezwungen sind«, sagte Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch in New York. In diesen Prozess müssten »Herkunftsländer, Transitländer und Bestimmungsländer« eingebunden sein.

Wie sieht die griechische Migrationspolitik aus?

Griechenland hat die Kontrollen seiner Gewässer in den vergangenen Jahren massiv verschärft. Auch deshalb wählen Schleuser zunehmend gefährliche, lange Routen südlich an Griechenland vorbei direkt nach Italien, um von dort ihre Reise nach West- und Nordeuropa leichter fortsetzen zu können. Die meisten Migrantinnen und Migranten kommen jedoch aus der Türkei. Sie erreichen Griechenland entweder über die nahe gelegenen ostgriechischen Inseln oder überqueren den Fluss Evros, der entlang der Landgrenze verläuft.

Die Zahl der Überfahrten ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, da Griechenland nicht nur die Seepatrouillen verstärkt, sondern auch einen Grenzzaun entlang des Evros errichtet hat. Doch das Land sieht sich immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, es schicke Geflüchtete über die Grenze zurück in die Türkei und hindere sie so illegal daran, Asyl zu beantragen. Athen hat dies wiederholt bestritten.

Wo steht die EU in Migrationsfragen?

Erst in der vergangenen Woche hatten sich die Innenminister der EU-Staaten nach langen Verhandlungen darauf verständigt, dass die Asylverfahren in der EU wegen der Probleme mit illegaler Migration deutlich verschärft werden sollten. Unter anderem ist nun ein härterer Umgang mit Migranten ohne Bleibeperspektive vorgesehen.

Kommen jetzt weniger Flüchtlinge?

Auch sollen Asylverfahren in Zukunft an den Außengrenzen der EU – also unter anderem in Griechenland – abgewickelt werden. Die Einigung muss noch vom EU-Parlament bestätigt werden. Lesen Sie hier mehr dazu: Europa schottet sich ab .

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, Kriton Arsenis sei Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Er gehörte dem Parlament aber nur in der 7. Wahlperiode (2009-2014) an. Wir haben den Fehler korrigiert.

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Nächtliches Bild des später gesunkenen Schiffs, undatierte Aufnahme der Küstenwache

  • Ukraine-Krieg
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Luxus-Yacht geht im Meer unter – Video der Küstenwache zeigt dramatische Szenen

Stand: 24.08.2022, 14:44 Uhr

Von: Martina Lippl

Eine 40-Meter-Yacht ist im Meer vor der Küste Italiens untergegangen. Ein Video der Küstenwache dokumentiert den Vorfall.

Crotone – Die Aufnahmen der italienischen Küstenwache sind beeindruckend – sie zeigen den Untergang einer 40-Meter-Yacht im Meer. Erst hat die Motoryacht noch schwere Seitenlage, dann verschwindet das Heck im Wasser bis nur noch die Bugspitze zusehen ist und dann alles im Wasser verschwindet – neun Seemeilen vor der kalabrischen Küste im Golf von Squillace ( Italien ). Es ist das Ende eines Bergungsversuchs. Das Meer ist rau und der Wind pfeift.

Superyacht versinkt im Meer vor Süditalien

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Die italienische Besatzung und Passagiere an Bord der „Saga“, bestehend aus zehn Personen, konnte gerettet werden. Das Motorboot fuhr unter der Flagge der Caymaninseln, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Es soll demnach von Gallipoli (Lecce) auf dem Weg nach Milazzo gewesen sein.

Seeunglück in Italien: Kapitän meldet Wasser im Heck bei 40-Meter-Yacht

Vor der Küste von Cantanzaro im Ionischen Meer sei es dann zu Problemen gekommen: Wasser lief ins Heck des 40-Meter-Schiffs ein. Der Kapitän informierte die Hafenbehörde. Daraufhin wurde Patrouillenboot CP 321 von Crotone, das eigentlich im Einsatz der Agentur Frontex ist, in das Gebiet geschickt.

Das Patrouillenboot nahm sofort die ersten vier Passagiere und ein Besatzungsmitglied auf. Ein Schlepper aus Crotone wurde mit der Bergung der Yacht beauftragt. Im Morgengrauen begann die Bergungsaktion. Das Schiff sollte in den Hafen geschleppt werden. Vier Besatzungsmitglieder, darunter der Kapitän, verließen zunächst die Luxus-Yacht.

Italien: Bergungsaktion scheitert – Superyacht versinkt im Meer

Doch die Situation verschlechterte sich: Das Wetter und die ständige Schräglage der Yacht machten eine Bergung den Berichten zufolge extrem schwierig. Als Wasser in das Heck eindrang, sankt die Yacht in kürzester Zeit. Die Bergungsaktion musste aufgegeben werden. Eine Untersuchung soll nun eingeleitet werden, um die Ursache für den Untergang zu ermitteln. Weitere Details zur „Saga“ und zu den Eigentümern sind zunächst noch unbekannt.

Anfang August 2022 sorgte ein tödlicher Yachtunfall vor der Costa Smeralda (Sardinien) für Schlagzeilen. Ein deutscher Manager (61) mit britischem Pass ist bei einem Ausflug mit seiner 21-Meter-Yacht tödlich verunglückt.

Zuvor schockte ein Yacht-Unfall im Juli Italien: Eine  20-Meter-Motoryacht kollidierte mit einem Segelschiff . Dabei sei das Segelboot „praktisch in zwei Teile gespalten“.  (ml)

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Killerwale versenken Segel-Yacht von Werner Schaufelberger (72) «Sie rammten uns immer wieder mit Anlauf und voller Wucht»

Mittlerweile kann Werner Schaufelberger (72) über den Vorfall lachen. Doch in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag vergangene Woche sei es «nicht wirklich lustig» gewesen, sagt der erfahrene Segler im Gespräch mit Blick.

Schaufelberger war gemeinsam mit seiner Crew auf der Schweizer Segel-Yacht «Champagne» von Teneriffa nach Benalmadena in Südspanien, als kurz nach Mitternacht plötzlich eine Gruppe von Killerwalen das Boot attackierte. «Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hatten», sagt Schaufelberger. «Aber schon nach kurzer Zeit war uns klar, dass es Orcas sind.»

Löcher notdürftig abgedichtet

Die Besatzung habe sofort nach dem ersten Angriff den Motor des Schiffes abgestellt, erzählt Schaufelberger. Währenddessen sei der Orca-Angriff weitergegangen. «Es waren zwei kleinere und ein grösserer Orca. Die beiden Kleinen rüttelten hinten am Ruder. Der Grosse nahm immer wieder Anlauf und rammte das Schiff mit voller Wucht», sagt Schaufelberger. Irgendwann hätten auch die zwei kleineren Orcas begonnen, das Schiff mit Anlauf zu rammen.

Knapp zwei Stunden nach Beginn der Attacke habe die Crew dann am hinteren Ende des Schiffs zwei Löcher entdeckt. Durch diese Löcher sei Wasser in das Schiff eingedrungen. «Wir haben die Löcher versucht, notdürftig abzudichten. Dann haben wir die Küstenwache alarmiert», sagt der Skipper. «Wir hatten schon ein mulmiges Gefühl», sagt Schaufelberger. «Aber Angst hat man nach so vielen Jahren auf See nicht mehr wirklich.»

«Zum ersten Mal ein Schiff sinken gesehen»

Ein Rettungsboot in der Nähe lädt die erschöpften Segler auf. Die Yacht wird ins Schlepptau genommen, doch die Schäden sind zu gross. Kurz vor der Einfahrt in den Hafen steht das Wasser bis zum Deck. Irgendwann ragt nur noch der Mast aus dem Meer. Schaufelberger und seine Crew müssen mit ansehen, wie ihre «Alboran Champagne» im Mittelmeer versinkt. «Ich habe zum ersten Mal ein Schiff sinken sehen – der Moment ist schon speziell», sagt der erfahrene Segler.

In der Gegend komme es immer wieder zu Angriffen von Killerwalen. Meist würden diese aber harmlos verlaufen. «Normalerweise kommt es, wenn überhaupt, nur zu kleineren Schäden an Schiffen. Dass Orcas Schiffe so zerstören, gibt es eigentlich nie.» Tatsächlich wurden laut der deutschen Stiftung für Meeresschutz bislang lediglich drei Schiffe von Schwertwalen komplett zerstört.

«Hätte schlimmer kommen können»

Trotz des Schreck-Moments und der gesunkenen Yacht: Einen Groll gegen die Tiere hegt Schaufelberger nicht. «Wir wissen nicht, weshalb die Killerwale immer wieder Schiffe angreifen, aber eine Schuld gebe ich ihnen nicht.»

Die Forscher rätseln schon längere Zeit, weshalb es regelmässig zu Wal-Attacken auf Schiffe kommt. 2020 sagte Biologe Juan Antonio Romero: «Die einzige klare Antwort, die wir geben können: Wir haben keinen blassen Schimmer, was da gerade vor sich geht.»

Natürlich hätte er das Schiff gerne ganz behalten, sagt Schaufelberger. «Wenn alles planmässig gelaufen wäre, würde ich jetzt auch nicht zu Hause rumsitzen, sondern wäre vor Mallorca auf hoher See.» Aber: «Es ist am Ende doch vergleichsweise wenig passiert. Das Boot ist zwar gesunken, aber wir wurden gerettet, und uns geht es gut. Das zeigt: Es hätte viel schlimmer kommen können.»

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Bootsunglück im Mittelmeer Zweifel an griechischer Version

Stand: 24.06.2023 11:49 Uhr

Nach dem schweren Bootsunglück im Mittelmeer sind viele Details weiterhin unklar. Die griechische Regierung weist jegliche Schuld von sich. Doch einige ihrer Angaben zum Küstenwacheneinsatz sind widersprüchlich.

Es ist auf den ersten Blick eine Überfahrt wie viele andere in diesem Jahr : Ein Fischerboot voller Migranten macht sich auf den Weg nach Europa. Es startet in Ägypten, legt in der libyschen Stadt Tobruk einen Zwischenstopp ein und nimmt dann über das zentrale Mittelmeer Kurs auf Italien.

An Bord sollen 500 bis 700 Menschen gewesen sein , genaue Zahlen gibt es bisher nicht. Bilder der griechischen Küstenwache zeigen ein völlig überfülltes Deck, auf dem niemand Schwimmwesten trägt.

Hunderte Menschen vermisst

Gegen 2:04 Uhr in der Nacht auf Mittwoch, den 14. Juni, ereignet sich dann eines der schlimmsten Bootsunglücke der vergangenen Jahren. Das Fischerboot sinkt rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes in internationalen Gewässern. 104 Menschen können gerettet werden. 82 Tote werden in den folgenden Tagen geborgen. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Großteil der Menschen an Bord zusammen mit dem Kutter untergegangen ist.

Doch was ist genau geschehen in dieser Nacht? Hätte die griechische Küstenwache eingreifen können und müssen, um so das Unglück zu verhindern? Darüber, was sich in den Stunden vor dem Untergang ereignet hat, gibt es grundlegend verschiedene Aussagen - der Versuch einer Rekonstruktion.

Unterkühlte Migranten werden nach einem Bootsunglück medizinisch betreut.

Vor Westküste des Peloponnes Viele Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot

Die Küstenwache befürchtet, dass die Opferzahl steigt. An Bord könnten sich bis zu 700 Menschen befunden haben. mehr

Erstkontakt mit dem Boot

Dass das Boot unterwegs ist, wissen seit Dienstag, 13. Juni, mehrere für eine mögliche Rettung relevante Stellen. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex hatte das Boot am Dienstagmorgen von einem Flugzeug aus gesichtet und die griechischen und italienischen Behörden benachrichtigt. Frontex meldete, dass das Boot überfüllt ist und mit "langsamer Geschwindigkeit (6 Knoten)" fährt.

Die Freiwilligenorganisation Alarm-Phone, die sich für die Seenotrettung von Migranten und Flüchtenden einsetzt, hat seit Dienstagmorgen Kontakt mit dem Boot. Sie schreibt in ihrem Einsatzprotokoll, dass die Kommunikation schwierig gewesen ist. Die Migranten, mit denen sie an Bord Kontakt hatten, haben laut dem Protokoll gesagt, dass sie die Nacht nicht überleben und in Seenot sind.

Zudem haben an diesem Dienstag mehrere Frachter Kontakt mit den Migranten, um ihnen Essen und Wasser zu geben.  

Verschiedene Aussagen über Ablauf des Unglücks

Bis zu diesem Punkt decken sich die Versionen der verschiedenen Beteiligten in Grundzügen. Danach unterscheiden sich die Darstellungen grundlegend. Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage: War die griechische Küstenwache mitverantwortlich für das Sinken des Bootes?

Einige Überlebende berichten, dass die Küstenwache ein Seil an ihrem Boot befestigt habe, um es in Schlepptau zu nehmen. Ein Geretteter, der seinen Namen nicht nennen will, beschreibt die Situation so: "Die griechische Küstenwache kam auf uns zu. Sie warfen uns ein blaues Seil zu. Wir haben das Schiff daran festgemacht. Sie begannen, unser Schiff abzuschleppen." Das habe den Kutter erst zum Kentern gebracht.

Wer trägt die Verantwortung vom Schiffsunglück vor Griechenland mit hunderten Toten?

Maria Papamina, Anwältin und Koordinatorin des Rechtsdienstes der Nichtregierungsorganisation Greek Council for Refugees, hat nach eigenen Angaben mit vielen Überlebenden des Bootsunglücks gesprochen. Sie sagt, die meisten Menschen hätten fast identisch beschrieben, dass die griechische Küstenwache das Boot für einige Minuten in Schlepptau genommen habe. Dadurch sei es ins Wackeln geraten und gekentert.

Fünf Überlebende sagten am 17. und am 18. Juni vor einer Untersuchungsrichterin ebenfalls aus, dass ein Abschleppversuch durch die Küstenwache Richtung Griechenland das Unglück verursacht habe.

Die Küstenwache beschreibt in ihrem veröffentlichten Einsatzprotokoll dagegen, dass die Passagiere des Bootes um 1.40 Uhr einen Maschinenschaden gemeldet haben, also ungefähr 25 Minuten bevor es gesunken ist. Anschließend habe sich das Boot zuerst nicht mehr bewegt, sei dann ins Wanken gekommen und gesunken.

Sanitäter tragen einen verletzten Überlebenden eines Schiffsunglücks zu einem Krankenwagen im Hafen der Stadt Kalamata.

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Welche Rolle spielte das Tau?

Den Vorwurf, dass sie versucht haben, das Boot in Schlepptau zu nehmen, weisen die Küstenwache und die griechische Regierung zurück. Das spezifische Schiff der Küstenwache könne aufgrund seiner technischen Voraussetzungen überhaupt kein Boot in Schlepptau nehmen, so die Küstenwache. Die Küstenwache hat allerdings ihre Version des Tathergangs mehrmals unterschiedlich beschrieben.

Am Anfang sagte ein Sprecher der Küstenwache in der Sendung Connection des griechischen Fernsehsenders ERT, man habe überhaupt kein Seil genutzt. In der gleichen Sendung äußerte sich wenig später Ilias Siakantaris , ein Sprecher der geschäftsführenden griechischen Regierung, so: "Wir haben das Schiff nicht in Schlepptau genommen. Es gab ein Tau, um es zu stabilisieren, um näher heranzukommen, um zu sehen, ob sie Hilfe brauchen. Sie sagten, sie wollten keine Hilfe, sondern nach Italien und sind weitergefahren." Dieser Version schloss sich dann auch die Küstenwache an. Irgendwann, so die Küstenwache, habe sich das Boot nicht mehr bewegt. Wenig später sei das Boot gekentert und innerhalb kürzester Zeit gesunken.

Robert Nestler, Jurist und Geschäftsführer der griechischen gemeinnützigen Organisation Equal Rights Beyond Borders, sagt, er wäre nicht überrascht, wenn die Küstenwache versucht hätte, das Fischerboot in Richtung Italien zu ziehen. Erst vergangenes Jahr wurde Griechenland bereits einmal wegen unterlassener Hilfeleistung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt - wegen eines Bootsunglücks mit elf Toten nahe der Insel Farmakosi . Auch damals stand der Verdacht im Raum, dass das Boot möglicherweise wegen eines versuchten Pushbacks der griechischen Küstenwache gesunken ist.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.

Urteil des Menschengerichtshofes 330.000 Euro Entschädigung für Flüchtlinge

Der Europäische Menschengerichtshof hat Griechenland wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt. mehr

Dass der Ablauf in der aktuellen Situation ähnlich war, kann Nestler nicht beweisen. Dass die griechische Küstenwache in einem anderen Fall versucht hat, ein Boot in die Hoheitsgewässer eines anderen Staats zu schleppen, ist für ihn aber ein Indiz dafür, dass sie das auch diesmal versucht haben könnte.

In einem Punkt scheint für ihn die Version der Küstenwache aber schlüssig: Dass die Migranten nach Italien wollten, nicht nach Griechenland. Griechenland habe sich den Ruf erarbeitet, einer der schlechtesten Orte zu sein, an dem Geflüchtete in Europa ankommen können, so Nestler.

Es gibt also verschiedene übereinstimmende Aussagen, wonach für kurze Zeit ein Tau auf das Boot geworfen sein soll. Unklar ist der Grund: Um es zu stabilisieren, um die Menschen zu versorgen oder um es abzuschleppen? Zudem ist nicht bekannt, ob das Werfen des Taus in irgendeiner Verbindung zum Kentern des Bootes steht.

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Brauchten die Migranten schon früher Hilfe?

Eine weitere Frage, die immer wieder gestellt wird, ist, warum die griechische Küstenwache nicht schon viel früher eingegriffen hat, als sie das überfüllte Boot mit den Menschen an Bord entdeckt hat.

Die griechische Küstenwache sagt, dass sie den Migranten auf dem Boot mehrmals Hilfe angeboten habe. Der Satellitentelefonbenutzer an Bord des Bootes, der Englisch sprach, habe geantwortet, dass das Boot nicht in Gefahr sei, sie außer Nahrung und Wasser keine Hilfe bräuchten und dass sie weiter nach Italien fahren wollten. Das Migrantenboot sei außerdem fahrtüchtig gewesen und habe in normaler Geschwindigkeit Kurs auf Italien gehalten.

Wenn diese Angaben der Realität entsprechen, dann hat die Küstenwache nach Ansicht von Marian Wendt, dem Leiter des Griechenland-Büros der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, im rechtlichen Rahmen alles Mögliche getan. Auf Twitter schreibt Wendt kurz nach dem Unglück: "Es gibt, wenn sich das Schiff in internationalen Gewässern befindet, weder eine rechtliche Handhabe, mit Zwang zu evakuieren", noch sei das gegen den Willen der Besatzung möglich und zudem auch technisch schwierig.

Nestler sieht das anders. Einzelne Personen, die möglicherweise keine Rettung gewollt haben, könnten nicht für alle Menschen auf einem überfüllten Boot sprechen. Objektiv habe ein Seenotrettungsfall vorgelegen, sagt Nestler. Die griechische Küstenwache hätte also trotz allem anfangen müssen zu retten und gegebenenfalls ein größeres Schiff oder weitere Schiffe anfordern müssen.

Das italienische Küstenwachenschiff "Diciotti" vor Sizilien

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BBC-Recherche zieht Version der Küstenwache in Zweifel

Die Version der Küstenwache, dass sich das Boot mit konstantem Kurs und bei konstanter Geschwindigkeit bewegt hat, wird durch eine Recherche des britischen TV-Senders BBC in Zweifel gezogen. Ein Investigativ-Team hat Schiffsdaten rund um die Unglücksstelle ausgewertet. Zwar waren weder das gesunkene Migranten-Boot noch die Küstenwache mit Ortungssystemen ausgestattet, doch die Journalisten haben die Bewegungsdaten der anderen Schiffe, die dem Unglücksboot zum Beispiel Wasser gebracht haben, ausgewertet.

Diese Daten weisen darauf hin, dass das Migrantenboot mindestens sieben Stunden lang fast bewegungslos im Wasser lag, da alle Frachter, die Kontakt mit ihm hatten, stets fast an die gleiche Stelle gefahren sind. Stimmen diese Recherchen, wäre das Migrantenboot sehr viel länger fahruntauglich und damit in Seenot gewesen als die griechische Küstenwache behauptet. Die Küstenwache hat die Berichte der BBC in einer Stellungnahme zurückgewiesen.

  • Bootsunglück
  • Griechenland

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete das ARD-Morgenmagazin am 19. Juni 2023 um 06:14 Uhr und Deutschlandfunk Kultur am 21. Juni 2023 um 18:08 Uhr.

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Ein Foto der griechischen Küstenwache zeigt Migranten an Bord eines Bootes während einer Rettungsaktion, bevor ihr Boot auf offener See kenterte.

Ein Foto der griechischen Küstenwache zeigt Migranten an Bord eines Bootes während einer Rettungsaktion, bevor ihr Boot auf offener See kenterte.

Bootsunglück im Mittelmeer: Hunderte Tote befürchtet

Bei einem Bootsunglück vor der griechischen Küste sind mindestens 79 Migranten ums Leben gekommen. Bilder zeigen, wie Hunderte Migranten zusammengepfercht waren. 104 wurden gerettet. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar.

BR24 Redaktion

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am 14.06.2023 um 13:45 Uhr .

Bei einem schweren Schiffsunglück vor der Küste Griechenlands sind am Mittwoch mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen. Wie die griechischen Behörden mitteilten, kenterte am Mittwochmorgen ein völlig überladenes Fischerboot in internationalen Gewässern vor der Küste der Halbinsel Peloponnes. 104 Menschen konnten gerettet werden. Vier der Überlebenden mussten wegen einer Unterkühlung im Krankenhaus behandelt werden. Die Suche nach weiteren Überlebenden ist in der Nacht zum Donnerstag ohne Erfolg fortgesetzt worden. "Weder Überlebende noch weitere Opfer wurden in der Nacht entdeckt", sagte ein Sprecher der griechischen Küstenwache im Staatsrundfunk.

Wie viele Menschen auf dem Schiff waren, ist unklar. Nach Angaben von Überlebenden waren bis zu 750 Menschen an Bord. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) erklärte, nach ersten Berichten könnten sich "bis zu 400 Menschen" an Bord befunden haben. Ein Beamter des griechischen Migrationsministeriums sagte, dass "hunderte" Menschen an Bord gewesen sein könnten. "Wir befürchten eine sehr große Anzahl Vermisster", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die griechische Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Unklar, wie viele Menschen auf dem Boot waren

Er könne Berichte nicht bestätigen, dass sich zwischen 700 und 750 Menschen an Bord des havarierten Schiffes befunden hätten, sagte wiederum ein griechischer Regierungssprecher am Mittwochabend dem Sender ERT. Das Boot sei am frühen Morgen an einer Stelle gekentert und gesunken, die "zu den tiefsten im Mittelmeer gehört", sagte der Sprecher der Küstenwache, Nikolaos Alexiou, ebenfalls dem Sender. Das Boot sei "überladen" gewesen. "Das Fischerboot war 25 bis 30 Meter lang. Das Deck war voller Menschen und wir gehen davon aus, dass der Innenraum genauso voll war", sagte er. Die Überlebenden kämen hauptsächlich aus Syrien, Pakistan und Ägypten.

Griechische Medien hatten am Mittwochabend erstmals Bilder des Unglücksbootes veröffentlicht. Die Aufnahmen stammen von der griechischen Küstenwache, die das Boot in internationalen Gewässern beobachtet und auch kontaktiert hatte, bevor es in der Nacht zum Mittwoch kenterte und sank. Die Fotos zeigen, dass sich allein schon an Deck des verrosteten Fischkutters zahlreiche Menschen drängten. Auszumachen sind ein weiteres Zwischendeck und der Rumpf. Griechische Medien berichteten, bei den 104 geretteten Menschen handele es sich ausschließlich um Männer. Die übrigen Passagiere, darunter nach Angaben der Überlebenden auch schwangere Frauen und viele Kinder, sollen sich unter Deck aufgehalten und beim schnellen Sinken des Bootes keine Chance gehabt haben, sich nach draußen zu retten.

Migranten lehnten Hilfe wohl ab

Das Boot war bereits am Dienstag in internationalen Gewässern zwischen Griechenland und Italien entdeckt worden. Die griechische Küstenwache und auch vorbeifahrende Frachter hatten den Menschen per Funk Hilfe angeboten, doch die Migranten lehnten ab und gaben an, weiter nach Italien fahren zu wollen. Sie wollten wohl nicht nach Griechenland gebracht werden, das für seine rigide Flüchtlingspolitik bekannt ist. Am frühen Mittwochmorgen soll es dann an Bord zu Panik gekommen sein. Das Boot kenterte und sank laut griechischer Küstenwache schnell.

Das Boot sank in der Nacht rund 75 Kilometer südwestlich des Peloponnes. Sechs Schiffe der Küstenwache, eine Fregatte der Marine, eine Drohne und ein Hubschrauber der Luftwaffe waren an dem folgenden Sucheinsatz beteiligt. Auch private Boote hielten Ausschau nach Überlebenden.

SPD-Politiker Schwabe: Europäische Seenotrettung muss kommen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe schrieb auf Twitter: "Die entsetzliche Schiffstragödie vor Griechenland zeigt, dass wir Migration regulieren, aber VOR ALLEM Menschen retten müssen. Das ist unsere Verpflichtung als Menschen gegenüber Menschen. Deshalb muss die im Koalitionsvertrag verankerte europäische #Seenotrettung jetzt kommen!"

Griechenland ist eine der Hauptrouten für Flüchtlinge und Migranten aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika in die EU. Unabhängig davon wurde am Mittwoch eine Jacht mit mehr als 70 Migranten an Bord in einen Hafen an der Südküste der Insel Kreta geschleppt. Zuvor war ein Notruf bei den Behörden eingegangen.

Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass 2022 fast 3.800 Migranten auf dem Weg von Nordafrika oder dem Nahen Osten nach Europa ums Leben gekommen sind. Das sei die höchste Opferzahl seit 2017, teilte Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. Die Dunkelziffer sei wahrscheinlich noch wesentlich höher, erklärte die UN-Behörde weiter.

Zahl der Menschen auf der Flucht erreicht neuen Höchststand

Mit 110 Millionen erreichte die Zahl der Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt derweil einen neuen Höchststand. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach angesichts der am Mittwoch veröffentlichten Daten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR von einem "traurigen Rekord". Immer mehr Menschen seien zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen, in den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der Betroffenen mehr als verdoppelt. Die meisten Menschen flüchteten dabei nicht nach Europa, betonte Schulze. "Ausgerechnet die ärmsten Länder zeigen die größte Aufnahmebereitschaft und tragen die größte Last."

Viele Binnenflüchtlinge

Den Anstieg der Fluchtbewegungen im laufenden Jahr erklärte UN-Hochkommissar Filippo Grandi mit neu begonnenen Kämpfen, besonders im Sudan. Unter den Menschen, die Ende 2022 auf der Flucht waren, überquerten laut UNHCR 35,3 Millionen Flüchtlinge auf der Suche nach Schutz eine internationale Grenze. Etwa 62,5 Millionen Menschen irrten dem Hilfswerk zufolge innerhalb ihrer Heimatländer als Binnenflüchtlinge umher. Zudem erfasste das UNHCR etwa 5,4 Millionen Asylbewerberinnen und -bewerber. Das Kinderhilfswerk Unicef nannte für Ende 2022 mehr als 43,3 Millionen Mädchen und Jungen auf der Flucht. Viele von ihnen seien während ihrer gesamten Kindheit vertrieben gewesen. "Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Zahl der Kinder, die gezwungen sind ihre Heimstatt zu verlassen, mit einer alarmierenden Rate gestiegen", betonte die Unicef-Exekutiv-Direktorin Catherine Russell.

Größte Gruppe aus Syrien

Nach der nationalen Herkunft bildeten Kriegsopfer aus Syrien dem UNHCR-Bericht zufolge die größte Gruppe unter den Flüchtlingen. Vor der jahrelangen Gewalt in dem arabischen Land suchten laut UNHCR 6,5 Millionen Menschen Schutz. Der Krieg in der Ukraine sei die Hauptursache für neue Vertreibung im Jahr 2022 gewesen, hieß es weiter. Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine habe sich Ende 2022 auf 5,7 Millionen belaufen. Die Gewalt in dem osteuropäischen Land habe die schnellste Bewegung von Flüchtlingen seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Die Zahl der Menschen, die aus Afghanistan flüchteten, betrug Ende 2022 ebenfalls 5,7 Millionen.

Die Türkei beherbergte mit 3,6 Millionen laut UNHCR die meisten Menschen auf der Flucht. Dahinter lagen der Iran mit 3,4 Millionen Menschen und Kolumbien mit 2,5 Millionen. Deutschland rangierte auf dem vierten Platz mit 2,1 Millionen Kindern, Frauen und Männern.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich die EU auf schärfere EU-Asylregeln geeinigt. Nach dem EU-Beschluss ist unter anderem ein härterer Umgang mit Migranten ohne Bleibeperspektive vorgesehen. So sollen Menschen aus als sicher geltenden Ländern künftig nach dem Grenzübertritt unter haftähnlichen Bedingungen in streng kontrollierte Einrichtungen kommen - auch Familien mit kleinen Kindern. Dort soll dann innerhalb von zwölf Wochen geprüft werden, ob die Antragsteller Chancen auf Asyl haben. Wenn nicht, sollen sie umgehend zurückgeschickt werden.

  • Zum Podcast " BR24 Reportage: Leben im Zwischenland - Ukrainer in Polen "

Mit Informationen von epd, AP, dpa, AFP und Reuters

Im Video: Schweres Bootsunglück vor der griechischen Küste

Vor der griechischen Küste werden nach einem Bootsunglück noch hunderte Menschen vermisst.

Ein völlig überladenes Flüchtlingsschiff kenterte gestern früh vor der griechischen Küste. Rettungskräfte bargen bisher fast 80 Leichen.

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Brennende 50-Meter-Yacht vor Sardinien gesunken

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Beschädigtes und gesunkenes Segelboot vor Portugal nach einem Orca-Angriff.

Orca-Angriffe auf Segelboote

Seit 2020 kommt es vor der iberischen Atlantikküste und in der Straße von Gibraltar immer wieder zu Interaktionen zwischen Iberischen Orcas und Segelbooten. Im Sommer 2023 erstmals auch im Mittelmeer. Bislang sind mindestens vier Boote nach einem Orca-„Angriff“ gesunken. Menschen kamen in allen Fällen bislang glücklicherweise nicht zu Schaden.

Ein verstörender Vorfall ereignete sich am 17. August 2023 vor Tarifa. Dort hatte eine Segelcrew auf Orcas geschossen, um sie zu vertreiben. Womit ist unklar, die Rede war von Böllern oder anderer Pyrotechnik. Dank der Videoaufnahmen von zufällig anwesenden Whalewatchern konnte die spanische Polizei nun erstmals in einem derartigen Fall ermitteln, wie spanische Medien berichteten. Denn obwohl die Verwendung von Böllern oder sonstiger Pyrotechnik und von Vergrämern (Pingern) verboten ist, kommen sie immer wieder zum Einsatz. Dies ist in den einschlägigen Foren nachzulesen.

Inhaltsverzeichnis

Mayday – gesunkene boote nach orca-interaktionen, orca-interaktionen begannen 2020, risikogebiete, warum mögliche hintergründe, verhaltenstipps: wie können sich segler vor den orcas schützen, sicherheitsprotokolle für segler, maßnahmen der spanischen regierung, maßnahmen der portugiesischen regierung, mithilfe erbeten, die gladis-orcas, indische grindwale greifen ein segelboot an.

Der jüngste Vorfall ereignete sich am 31.10.2023 vor der Küste Marokkos. Die polnische Charterjacht Grazie Mamma war auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln, als sich eine Gruppe Orcas an ihrem Ruder zu schaffen machte – und zwar 45 Minuten lang. Das Segelboot wurde dabei so schwer beschädigt, dass es sank. Die sechsköpfige Crew blieb zum Glück unverletzt.

Orca-Interaktion vor der iberischen Halbinsel

Am frühen Morgen des 5. Mai 2023 gab es eine Interaktion mit der Alboran Champagne vor der südspanischen Atlantikküste vor Barbate. Dabei zerbrach das Ruder und das Segelboot schlug Leck.Die vierköpfige Schweizer Crew konnte zum Glück gerettet werden und sei wohlauf, wie es in der Meldung der spanischen Seenotrettung Salvamento Marítimo hieß. Das Boot ist leider während des Abschleppens kurz vor dem Hafen gesunken.

Erst ein paar Monate zuvor, am Morgen des 1. November 2022, kam es nach Informationen der portugiesischen Schifffahrtsbehörde Autoridade Marítima Nacional zu einer Orca-Interaktion etwa 25 Kilometer westlich des Hafens von Viana do Castelo. Die vier Besatzungsmitglieder des unter französischer Flagge fahrenden Segelboots blieben ebenfalls unverletzt. Sie retteten sich auf ein in der Nähe befindliches Segelboot. Ihr leckgeschlagenes Boot sank jedoch.

Der erste derartige Vorfall ereignete sich am 30. Juli 2022, rund 11 km vor dem Fischerdorf Sines in Portugal. Auch hier sank ein Segelboot nach einem direkten „Zusammentreffen“ mit den großen Delfinen. Die fünfköpfige portugiesische Crew konnte sich auf einem Rettungsfloß in Sicherheit bringen. Dann nahm sie ein Fischerboot auf, wie die portugiesische Marine berichtete.

Seit Juli 2020 kommt es in der Straße von Gibraltar und an der iberischen Atlantikküste bis nach Galicien in Nordspanien immer wieder zu Orca-Interaktionen mit Booten. Größtenteils sind Segelboote unter 15 m Länge betroffen. Das berichten Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Iberian Orca ( GTOA ). Nur selten werden dagegen Motor- oder Fischerboote Ziel des rätselhaften Verhaltens der auch Schwertwale genannten Meeressäuger.

Orca-Angriff vor der iberischen Halbinsel.

Das Team von Iberian Orca befasst sich bereits seit Längerem mit den Iberischen Orcas. Nach den ersten Vorfällen im Juli 2020 registrierte man in dem Jahr insgesamt 51 Interaktionen. 2021 waren es schon 185. 2022 dann 207 Interaktionen. Sie werden von der GTOA auf einer Onlinekarte erfasst.

Der mit der GTOA kooperierende britische Seglerverband British Cruising Association erfasst die Vorfälle: Für 2022 zeigte sich, dass rund 73 Prozent der Boote, deren Crews eine Orca-Interaktion meldeten, beschädigt wurden. Davon wiederum circa 25 Prozent so stark, dass sie abgeschleppt werden mussten.

Diese Zahlen besitzen jedoch keine statistische Gültigkeit, da sie lediglich auf den gemeldeten Begegnungen beruhen und ereignislose Fahrten bislang nur selten gemeldet werden.

Die Schwertwale zerstören meist gezielt das Ruder, um die Segelschiffe zu stoppen. Sie beißen jedoch nicht hinein, sondern rammen es, wie Analysen der GTOA-Arbeitsgruppe ergaben.

Ein bei einem Orca-Angriff schwer beschädigtes Ruder eines Segelbootes.

Der Schwerpunkt der Orca-Aktionen liegt in Südwestspanien und der Straße von Gibraltar. Laut GTOA folgen die Iberischen Orcas ihrer Hauptbeute, Roten Thunfischen ( Thunnus thynnus ). Diese ziehen von Juni bis August zum Laichen in die Straße von Gibraltar und ins westliche Mittelmeer. Wenn die Thunfische das Mittelmeer verlassen, folgen ihnen die Orcas Richtung Westen und Norden.

Während die Hauptaktivitäten der Orcas in den Jahren 2020 und 2021 von Juni bis Oktober stattfanden, kam es 2022 auch erstmals in den Wintermonaten zu Orca-Segelboot-Interaktionen, berichtet die British Cruising Association.

Auch dieses Jahr sind noch immer Orcas in der Gibraltar-Region unterwegs. Vom 25. Oktober bis zum 7. November wurden 10 Interaktionen und Sichtungen gemeldet, wie die GTOA auf ihrer Facebookseite am 8. November berichtete. Mehrere Gruppen würden vom Atlantik kommend aus westlicher und südwestlicher Richtung in die Straße von Gibraltar schwimmen, heißt es weiter.

Biskaya und Mittelmeer

Mitte September soll es erstmals eine Interaktion rund 72 Seemeilen vor der französischen Atlantikküste auf Höhe von Hourtin gegeben haben. Dies berichteten französische Medien. Dabei sei das Ruder so stark beschädigt worden, dass man das Segelboot habe abschleppen müssen.

Erst ein paar Tage davor war die Lübecker Skipperin Clara Weimer am 6. September in Seenot geraten. 15 Kilometer vor der spanischen Küste bei Kap Finisterre setzten vier Schwertwale Rumpf und Ruder ihres Segelboots so stark zu, dass es abgeschleppt werden musste.

Im Sommer 2023 kam es dann erstmals an der marokkanischen Küste vor der spanischen Enklave Ceuta zu Orca-Interaktionen. Und auch südlich von Marbella an der spanischen Mittelmeerküste, wie die britische Cruising Association berichtete.

Kein normales Segelboot kann einem Orca davonfahren.

Warum haben es die intelligenten Meeressäuger auf Segelboote, vorwiegend unter 15 m Länge, abgesehen? Ausgerechnet auf Segelboote, möchte man sagen, sind sie doch eine der umweltfreundlichsten Arten der Fortbewegung auf dem Wasser.

Hinweise auf aggressives Verhalten sehen die Forschenden nicht. Sie sprechen daher grundsätzlich auch nicht von „Angriffen“, sondern von Interaktionen. Mögliche Ursachen für das atypische Verhalten könnten Nahrungskonkurrenz mit Fischern oder zu intensive Whalewatching-Aktivitäten sein. Vielleicht war ein Konflikt mit Fischern der Auslöser: Diese Schwertwale bedienen sich sehr zum Unmut der Fischer gerne an den an Langleinen geköderten Thunfischen.

Beobachtung von Orcas vor San Juan Islands USA

In einem auch von uns unterzeichneten offenen Brief appellieren 80 Experten an Medien und Öffentlichkeit für mehr Sachlichkeit in der Berichterstattung. Reißerische Schlagzeilen wie „aggressive Attacken“ oder „Racheaktionen“ schüren unnötige Panik und Angst. Es steht zu befürchten, dass manche Segler aggressiv auf die Tiere reagieren, wie bei dem eingangs erwähnten Vorfall Mitte August 2023, als Segler auf Orcas schossen.

Den Orcas Rachegelüste nachzusagen, sei eine unzulässige Vermenschlichung des Verhaltens dieser großen Delfine, heißt es in dem Brief. Die Experten halten derzeit vielmehr spielerisches Sozialverhalten für die wahrscheinlichste Erklärung.

OPEN LETTER regarding Iberian orcas and their interactions with boats

Wenn wir auf See sind, befinden wir uns im Lebensraum von Meereslebewesen. Wir sollten Wildtiere nicht dafür bestrafen, dass sie wild sind. Wenn Wildtiere ein neuartiges Verhalten zeigen, müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und uns stärker bemühen, unsere eigenen Handlungen und unser Verhalten an die Anwesenheit von Wildtieren anzupassen. Das Überleben der Arten, mit denen wir diesen Planeten teilen, hängt davon ab. Auszug aus dem offenen Brief (Übersetzung des engl. Originals)

Kulturelle Entwicklung des „Bootestoppens“ bei den Gibraltar-Orcas?

Wie es aussieht, lernt mittlerweile auch der Nachwuchs dieses Verhalten von den erwachsenen Tieren. Mehrmals waren Jungtiere während der Interaktionen dabei und sahen den Erwachsenen zu. Damit könnte sich diese weltweit einzigartige Verhaltensweise in der Population manifestieren und über viele Jahre fortbestehen.

Orca mit springendem Baby.

„Vieles spricht dafür, dass wir es hier mit einer kulturellen Entwicklung zu tun haben. Eine Kultur, die darin besteht, bestimmte Boote zu stoppen. Sie wissen genau, was sie dafür machen müssen. Es ist eine mehr als erstaunliche und faszinierende Intelligenzleistung und gleichzeitig ein Dilemma“, sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.

„Das Ganze hat sich anscheinend verselbstständigt. Der ursprüngliche Auslöser spielt wahrscheinlich keine Rolle mehr. Sie machen das, weil sie es können und weil es ihnen in irgendeiner Form Freude bereitet. Vielleicht trainieren sie mit diesen mehr als ungewöhnlichen Aktionen auch den sozialen Zusammenhalt oder es sind Koordinationsübungen, ähnlich wie beim Fußballtraining in Kleingruppen“, erklärt Karlowski. „Es ist unbedingt notwendig, nicht-invasive Lösungen zu finden, damit Segler Begegnungen mit den vom Aussterben bedrohten Gibraltar-Orcas nicht mehr fürchten müssen“.

Wenn erlernte Verhaltensweisen an nachfolgende Generationen weitergegeben werden, spricht man von der Entwicklung einer Kultur.

Orca-Poster des britischen Seglerverbands für die Aufklärungsarbeit über Orca-Angriffe.

Derzeit gibt es keine einheitlichen Empfehlungen. Gemäß den von der spanischen Regierung im Juni 2023 veröffentlichten Verhaltungsempfehlungen soll man bei Orca-Interaktionen das Boot nicht anhalten, sondern mit Motor möglichst schnell in flachere Gewässer fahren.

Anders die GTOA: Sie rät in ihren Sicherheitsprotokollen dazu, Motor, Autopilot und Echolot auszuschalten sowie das Steuerrad nicht zu fixieren – soweit Seegang und Wetterbedingungen dies zulassen. Durch den Wegfall bestimmter Reize, wie Geschwindigkeit, Geräusche, hektische Bewegungen an Bord (Wegscheuchen, Schreien) sollen die Orcas das Interesse am Objekt verlieren.

Die GTOA veröffentlicht zudem eine „ Ampelkarte “, auf der sowohl „sichere“ Gebiete als auch solche mit möglichen Orca-Begegnungen ersichtlich sind. Es ist keine offizielle Karte, sie erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit: Die Informationen beruhen auf den Angaben, die Segler zur Verfügung stellen.

Verboten ist schnelles Rückwärtsfahren mit abrupten Richtungswechseln, ebenso der Einsatz von akustischen Vergrämern (Pingern) oder sonstigen Abschreckmitteln, wie Böller.

Interaktionen Orcas-Boote ↗

Die GTOA veröffentlicht Karten, die zeigen, wo es zu Interaktionen gekommen ist

Sicherheitsprotokoll für Segler ↗

erstellt von der GTOA

vom britischen Seglerverband Cruising Association

Ampelkarte der GTOA ↗

In der Vergangenheit verhängte die spanische Regierung zweimal (2020, 2021) temporäre Fahrverbote für Segelboote unter 15 m Länge in bestimmten Abschnitten vor der Küste Galiciens bzw. in Nähe der Straße von Gibraltar.

2023 startete das spanische Umweltministerium (MITECO) ein Pilotprojekt, um Möglichkeiten zur Prävention und Reduzierung der Orca-Interaktionen zu erforschen. Unter anderem wurden sechs Orcas mit einem Satellitensender ausgestattet, um die Bewegungen der Meeressäuger verfolgen zu können. Auf der Basis der so gewonnenen Daten wurden eine Zeitlang wöchentliche Karten mit den Bewegungsprofilen der Schwertwale erstellt und veröffentlicht.

Die GTOA forderte die Regierung zudem auf, Konzepte zu erstellen, um Bootsbesitzern die durch Orcas entstandenen Schäden zu ersetzen.

In Portugal trat am 11. Juli 2023 ein bis Ende des Jahres gültiges Gesetz in Kraft, das die aktive Annäherung an Orcagruppen durch Schiffe des Seetourismus (inkl. Whalewatching-Boote) verbietet. Zudem soll man sich entfernen, wenn sich Schwertwale dem Boot nähern, um Interaktionen möglichst zu vermeiden.

Außerdem werden in Portugal neue akustische Abschreckgeräte getestet, wie der Nationale Seglerverband Portugal im Juni 2023 mitteilte.

Der britische Seglerverband Cruising Association kooperiert mit den GTOA-Forschenden und bittet um Mithilfe. Segler sind aufgerufen, mithilfe eines Fragebogens ihre Fahrt in dem betroffenen Gebiet zu beschreiben. Dabei ist es wichtig, auch ereignislose Fahrten durch das Gebiet der Iberischen Orcas zu melden, denn nur so können Trends erkannt und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.

Iberische Orcas

Es handelt sich bei den Iberischen Orcas um eine Subpopulation, die sich von anderen Subpopulationen des Nordostatlantiks unterscheidet. Ihr offizieller Name lautet: Orcas von der Straße von Gibraltar und dem Golf von Cádiz. Diese aus nur etwa 50 Tieren bestehende Subpopulation ist laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN vom Aussterben bedroht und steht unter strengem Schutz.

Einzelner Orca.

Nicht alle Mitglieder der Iberischen Orcas greifen Segelboote an. Bislang identifizierte das GTOA-Team 15 „angriffslustige“ Individuen mithilfe der Fotoidentifikation. Dabei dienen die Form der Rückenfinne und ihre Markierungen als Erkennungsmerkmale. Von Seglern eingesandte Aufnahmen ermöglichten so den Vergleich mit Aufnahmen aus dem Foto-ID-Katalog und folglich die Identifizierung der betreffenden Tiere. Sie erhielten den Namen GLADIS-Orcas.

Iberischer Orca an der niederländischen Küste

Mitte Oktober 2022 starb ein Orca nach einer Strandung an der südholländischen Küste. Er war schwer krank, wie die Obduktion an der Uni Utrecht ergab.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das 5,5 m große Tier ein etwa 20 Jahre altes, aus iberischen Gewässern bekanntes Weibchen namens Gala war. Die spanische Organisation Proyecto ORCA katalogisiert die Schwertwale in ihren Gewässern per Fotoidentifikation und erkannte Gala anhand der Form seiner Finne und seiner Markierungen. Das Weibchen soll keinen Kontakt mit Fischern oder Segelbooten gehabt haben. In den vergangenen drei Jahren sei es auch nicht in spanischen Gewässern gesichtet worden. Es ist das erste Mal, dass ein Tier der iberischen Subpopulation so weit nördlich dokumentiert wurde.

Nicht nur Orcas interessieren sich für Segelboote. Am 21. Februar 2022 gab es 800 km vor den Kapverdischen Inseln eine unheimliche Begegnung zwischen Indischen Grindwalen ( Globicephala macrorhynchus ) und einem Segelboot, das auf dem Weg nach Französisch-Guyana war, wie französische Medien berichteten. Sie dauerte drei Tage. Dann zogen die Meeressäuger ab, die Crew war in Sicherheit.

Grindwal

Die auch als Pilotwale bekannten Grindwale sind nach dem Orca mit etwa 7 m Länge die zweitgrößten ozeanischen Delfine. © Wayne Hoggard/NOAA

Im Gegensatz zu den Interaktionen der Orcas rammten die Grindwale die Segeljacht hier jedoch direkt. Immer wieder warfen die mächtigen Meeressäuger ihren Körper gegen den Rumpf, bespritzten die vierköpfige Crew. Diese versuchte vergeblich, die Tiere u. a. mit Musik zu vertreiben. Am Ende hatte der Sperrholzrumpf des Bootes einen 30 cm langen Riss. Zum Glück gelang es der Crew, das Leck abzudichten. Erst nach drei Tagen ließen die Tiere ab und zogen weiter.

Zufällig befanden sich drei Umweltwissenschaftler an Bord. Eine ihrer Vermutungen: Das aggressive Verhalten könnte auf die intensive industrielle Fischerei vor der afrikanischen Atlantikküste zurückgehen. Der Lebensraum dieser Delfinart überschneidet sich mit dem FAO-Fanggebiet 34 (Mittlerer Ostatlantik). Hier werden vor allem hochpreisige Arten wie Roter Thunfisch , Echter Bonito , Gelbflossenthunfische, aber auch Sardellen (Anchovis) gefischt.

Update:  erweiterter und überarbeiteter Beitrag. Mit neuem Datum wieder veröffentlicht (Erstveröffentlichung 8/2021).

Titelbild: Das am 1. November 2022 von Orcas beschädigte Boot ist leckgeschlagen und ging unter. © Portuguese Maritime Authority/Autoridade Maritima Nacional

Weiterführende Informationen

  • OFFENER BRIEF über Iberische Orcas und ihre Interaktionen mit Booten – PDF-Download
  • Orca oder Schwertwal
  • Spürnase hilft Orcas
  • Schwertwale im Nordpazifik: Zwei neue Arten und eine neue Population
  • Was machen die denn hier? Orca-Strandungen an der deutschen Nordseeküste .
  • Was fressen Delfine?
  • Artübergreifende Kooperation statt Konfrontation: Delfine helfen Fischern beim Fischfang.
  • Der Schwarm – Öko-Thriller von Frank Schätzing

Orcas oder Schwertwale

Zwei neue orca-arten und eine neue population im nordpazifik.

Zwei neue Orca-Arten und eine neue Population im Nordpazifik

Iberische Orcas stoppen Segelboote

Iberische Orcas stoppen Segelboote

Spürnasen in der Walforschung

Spürnasen in der Walforschung

Orca Lolita ist tot

Orca Lolita ist tot

Verhaltenstipps Wale & Delfine

Update: Begegnungen von Orcas mit Segelbooten

von Mathias Hansen | 23. August 2023 | News - Delfine

yacht im mittelmeer gesunken

Viele Zwischenfälle ereignen sich vor der Küste Portugals bzw. vor der Straße von Gibraltar

2022 sank die erste von bis dato vier Yachten – glücklicherweise kam dabei kein Besatzungsmitglied zu Schaden. Die Zahl der Interaktionen stieg abermals auf 207. Dokumentiert wird dies auf der eigens eingerichteten Website Orcaiberica.org, die unter anderem auch „Interaction Maps“ bereithält, auf denen Monat für Monat festgehalten wird, wo sich die Zwischenfälle ereigneten.

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Im Video: Die Bootsbesatzung filmt, wie Orcas um und unter das Segelboot schwimmen und dabei das Ruder ins Visier nehmen.

Bei ihren Angriffen auf die Boote haben es die Meeressäuger insbesondere auf die Ruder abgesehen. Diese werden sowohl gerammt als auch abgebissen. Darüber hinaus werden auch Rumpf und Kiel von den Orcas ins Visier genommen; die Angriffe auf ein einzelnes Boot dauern nicht selten über eine Stunde.

Die Segler berichten übereinstimmend, dass die Orcas dabei keinesfalls versuchen, Menschen anzugreifen oder das Boot zu versenken – durch ihre Größe und ihr Gewicht von bis zu 3,6 Tonnen ist es den Schwertwalen ohne weiteres möglich, das gesamte Boot zum Kentern zu bringen. Warum aber werden die Orcas von den Ruderanlagen derart getriggert? Das ist das große Rätsel, auf das es auch nach vier Jahren keine eindeutige Antwort gibt. Aber es existieren Lösungsansätze.

yacht im mittelmeer gesunken

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Dokumentiert ist ein Vorfall vom 17. August dieses Jahres, bei dem in der Straße von Gibraltar die Besatzung eines Segelschiffs mehrere Orcas beschossen hat, um Interaktionen gegen ihr Boot abzuwenden. Medienberichten zufolge soll mit Feuerwerkskörpern auf die Schwertwale gefeuert worden sein. Ob die Tiere bei dieser Aktion verletzt oder gar getötet wurden, ist nicht bekannt. Es ist aber zweifelsfrei ein Verbrechen, auf diese oder jede andere Art gegen geschützte Meereslebewesen aktiv zu werden. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte die Guardia Civil unmittelbar nach dem Vorfall Ermittlungen aufnehmen.

Aktualisierung vom 25.07.2023: Anzahl zerstörter Ruder bewegt sich „signifikant nach unten“

Der Meeresbiologe Renaud De Stephanis hat in einem aktuellen Interview mit dem Fachmagazin „Yacht“ mitgeteilt, dass sich die Zahl zerstörter Ruder von Segelschiffen vor der Iberischen Halbinsel „seit April signifikant nach unten bewegt“. Der Wissenschaftler erklärt sich diese positive Entwicklung durch die Tatsache, dass sich mittlerweile – bis auf wenige Ausnahmen – fast alle Yachten eng an der Küste bewegen.

In 70 Versuchen habe die Taktik, dicht an der Küste entlangzufahren, nur einmal mit einem zerstörten Ruder geendet. „Das spricht für sich“, sagt Renaud De Stephanis im Interview. Darüber hinaus werde unter Hochdruck daran gearbeitet, den Aufenthaltsort interagierender Schwertwale für die Besatzungen der Segelschiffe zu veröffentlichen. Dies erfolge aktuell bereits in Apps, auf Webseiten und in elektronischen Seekarten.

Aktualisierung vom 23.06.2023: Erneute Interaktionen während der Ocean Race Regatta

Eine Gruppe von Schwertwalen zwang auf der letzten Etappe der Segelregatta Ocean Race Boote zu einem Stopp, darunter die Jacht des niederländischen Teams Jajo. Die Ocean Race ist eine seit 1973 alle paar Jahre durchgeführte Segelregatta, die einmal um die ganze Welt verläuft und im Herbst 2022 in Europa startete. Die Regatta gilt als eine der härtesten Herausforderungen im Segelsport.

Im Atlantik, noch vor der Straße von Gibraltar, interessierte sich nach Angaben von Jelmer van Beek, Skipper des Teams Jajo, ein Orca besonders für das Ruder der Segelyacht. Sofort holte das Team die Segel ein, und das Boot wurde so schnell wie möglich eingebremst. Nach einigen Interaktionen schwammen die Meeressäuger weiter. Verletzte oder Schäden am Boot gab es glücklicherweise keine. Das Team kam mit einem Schrecken davon, die Begegnung sei „beeindruckend“ aber auch „beängstigend“ gewesen. Nur fiel Jajo durch die Orca-Interaktionen vom zweiten auf den vierten Platz zurück.

Aktualisierung vom 22.06.2023: Satellitenüberwachung soll Orca-Begegnungen minimieren

In den vergangenen Wochen haben die Interaktionen von Schwertwalen mit Segelbooten vor der Küste Portugals und in der Nähe der Straße von Gibraltar kontinuierlich zugenommen. Nahezu täglich berichten Crews von Beschädigungen an ihren Yachten. Ein Segelschiff wurde im Mai durch die Tiere so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es gesunken ist.  

Im Rahmen einer Studie werden derzeit tagesaktuelle Karten (siehe Foto) erstellt, damit Segler die von den Orcas frequentierten Gebiete meiden können. Dazu wurden insgesamt sechs Schwertwalen Mikrochips implantiert, die jetzt per Satellit überwacht werden. Eines der markierten Tiere gehört nachweislich jener Gruppe von Orcas an, die bereits mit Segelbooten interagiert hatte. Weitere Satelliten-Tags an Schwertwalen sollen folgen.

yacht im mittelmeer gesunken

Aktualisierung vom 13.10.2022: Zahl der Zwischenfälle von Orcas auf Segelboote weiterhin auf hohem Niveau

Auf Nachfrage hat uns die Organisation Grupo de trabajo Orca Atlántica, die sich an der iberischen Küste für gefährdete Kleinwale einsetzt, mitgeteilt, dass es im Jahr 2022 insgesamt 170 Zwischenfälle von Orcas mit Segelbooten vor der spanischen und portugiesischen Atlantikküste gab. Im vergangenen Jahr wurden 185 Interaktionen gemeldet, 2020 waren es 51. Bei rund 20 Prozent dieser Zwischenfälle gab es einen schwerwiegenden Schaden wie beispielsweise die Zerstörung der Ruderblätter durch die Schwertwale.

Bei den aktuellen Zahlen handelt es sich noch nicht um die abschließenden Werte für 2022. Allerdings konnte in den vergangenen Jahren beobachtet werden, dass mit der Wanderung der Orcas in den Nordatlantik während der Herbst- und Wintermonate die Interaktionen spürbar abnehmen.

Aktualisierung vom 2.8.2022: Segelboot sinkt bei Orca-Begegnung

Seit 2020 werden auf Orcaiberica.org alle Zwischenfälle von Orcas mit Segelbooten an der iberischen Küste dokumentiert. Auf diesen „Interaction Maps“ ist ersichtlich, dass es auch in diesem Jahr wieder zu einigen Begegnungen gekommen ist. Letztere haben durch das Sinken eines Segelboots vor der portugiesischen Küste am 31. Juli, bei der fünf Personen aus Seenot gerettet werden mussten, eine neue Dimension erreicht. Einem Bericht der portugiesischen Marine zufolge haben Orcas, auch Schwertwale genannt, das Segelboot während der Nacht derart stark beschädigt, dass es elf Kilometer vor der Küste von Sines gesunken ist. Die Besatzungsmitglieder konnten sich rechtzeitig in ein Beiboot retten und wurden kurze Zeit später von einem Fischkutter an Bord genommen. Der Notruf ging kurz nach Mitternacht bei der Küstenwache ein, die den Einsatz koordinierte. Weitere Details zum Unfall wurden noch nicht bekanntgegeben.

Einem Statement der portugiesischen Marine zufolge seien die Zwischenfälle hauptsächlich auf das neugierige Verhalten der jungen Schwertwale zurückzuführen. Diese werden von den sich bewegenden Teilen der Schiffe sowie von Lärm angezogen. Aus diesem Grund sei im Falle einer Sichtung der Motor abzuschalten und die Ruderklappe zu verriegeln, um so die Interaktion der Orcas mit den beweglichen Strukturen der Boote zu verhindern.

Aktualisierung vom 5.Mai 2022: Was gegen die Interaktionen getan wird:

Bei Angriffen von Schwertwalen empfiehlt die spanische Küstenwache unter anderem den Motor abzuschalten, die Segel einzuholen und den Autopilot auszuschalten. Auch solle sich die Besatzung nicht der Reling nähern oder gar versuchen, die Tiere zu verscheuchen. Darüber hinaus hat die spanische Regierung Sperrzonen für besonders betroffene Gebiete eingerichtet. So beispielsweise für Boote unter einer Länge von 15 Metern Länge zwischen Cape Trafalgar und dem südspanischen Hafenort Barbate.

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28 März 2024

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Eine vermeintlich ungewöhnliche Beobachtung in der Welt der Meeresbewohner hat Anfang 2024 für Schlagzeilen gesorgt: Zwei männliche Buckelwale wurden dabei dokumentiert, wie sie miteinander sexuell interagierten. Diese Handlung führte in den Medien zu einer Vielzahl an Spekulationen und Diskussionen. Doch ist gleichgeschlechtlicher Sex in der Tierwelt wirklich so selten und ungewöhnlich, wie oft behauptet wird? Und was könnten die Gründe für ein solches Verhalten sein?

Hainetz-Herausforderung: Fortschritte zum Schutz der Buckeldelfine

21 März 2024

Hainetz-Herausforderung: Fortschritte zum Schutz der Buckeldelfine

Seit Dezember letzten Jahres ist die Webcam unserer Projektpartner:innen von Humpback Dolphin Research (HDR) wieder aktiv und wird fleißig genutzt: Zahlreiche Sichtungen von Großen Tümmlern und den vom Aussterben bedrohten Buckeldelfinen wurden bereits digital via „McCam“ dokumentiert. Fortschritte gibt es auch beim allgegenwärtigen Problem der Hainetze, wie uns Projektleiterin Shanan Atkins mitteilte.

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Megayacht “My Yogi” vor Skyros (Griechenland) gesunken (Videobericht)

Die Megayacht “my Yogi” ist am Freitag vor der griechischen Insel Sykoros im Mittelmeer gesunken . Die Yacht wurde erst 2011 auf der türkischen Proteksan Turquoise Werft gebaut. Sie befand sich zu Garantiearbeiten in der Werft und war auf der Weiterreise nach Cannes. Als sie in stürmische See geraten war und es zu Wassereinbruch kam, konnte nur noch die Crew gerettet werden, die Yacht sank mit dem Heck zuerst ins Meer.

my Yogi - gesunken / © Vimeo VIdeo

Die Crew wurde von zwei Hubschraubern der griechischen Marina, einem Küstenwachboot, vier Handelsschiffen und einer Marine-Fregatte gerettet. Aus der Luft hat man die 8 Seeleute von der havarierten Mega Yacht “My Yogi” geborgen.

Im vergangenen Jahr wurde die “My Yogi” zur “Most Innovative Yacht of the Year of 2011” bei der Cannes International Boat Show ausgezeichnet. Die 60 Meter lange Yacht, für 12 Gäste in sechs Kabinen Platz. Es gab einen temperaturregulierten Swimmingpool mit Skylight zu Beachclub darunter, zwei Beachclubs, einen Massageraum, eine Multimedia-Lounge, die Teppanyaki-Bar auf dem Sonnendeck, Büro- und Ankleideräume.

Die Yacht konnte man über die Charterworld für kleines Geld auch mal privat chartern, die Preise lagen zwischen 330.000 und 375.000 Euro – geht ja…

Nicht mal ein ganzes Jahr alt – erschreckend – ob´s an der Qualität oder der Unfähigkeit der Seeleute lag?! Wer weiss…

Quelle: Dan Ackermann

4 Kommentare zu „Megayacht “My Yogi” vor Skyros (Griechenland) gesunken (Videobericht)“

Wie schafft man das bitte mit einer modernen Yacht dieser Größe? Schwere See im Mittelmeer sollte für ein Atlantik-taugliches Schiff eigentlich kein Problem sein.

Ich hätte erwartet, dass sie genug Zwischenräum ausschäumen, damit der Kahn zumindest über Wasser bleibt.

Zumindest wirds nun ein luxuriöses Riff ;-)

Keine Ahnung, da fehlt mir auch das Verständnis aber auch die Hintergrundinfos.

war das schiff nicht im HH zur Reparatur?? oder war das ein anderes schiff?? die mit spezieller Beschichtung

Da muss ich passen, das weiss ich nicht.

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yacht im mittelmeer gesunken

Halb versunken: die Yacht Cujo Bild: Gendarmerie des Alpes-Maritimes/Facebook

2500 Meter in die Tiefe : Dianas „Liebes-Yacht“ im Mittelmeer gesunken

  • Von Peter-Philipp Schmitt
  • - Aktualisiert am 04.08.2023 - 16:38

Im August 1997 sorgte die Yacht Cujo für Schlagzeilen, weil auf ihr Diana und Dodi Al-Fayed ihren Urlaub verbrachten. Nun ist das Schiff im Mittelmeer gesunken.

G leich zwei Yachten standen im Sommer 1997 im Mittelpunkt des Interesses der Weltöffentlichkeit: die Jonikal und die Cujo. Auf der ersten, gut 60 Meter langen Yacht entstanden die Bilder, die Diana beim Sonnenbaden und Küssen ihres neuen Freundes Dodi Al-Fayed zeigten. Auf der zweiten, etwas kleineren verbrachten die Prinzessin und der ägyptische Geschäftsmann ihre letzten Urlaubstage im August 1997, kurz bevor sie nach Paris flogen, wo sie am 31. des Monats mit dem Auto tödlich verunglückten.

  • Folgen Ich folge

Beide Yachten gehörten damals der Familie Al-Fayed, beide wurden später verkauft und gerieten nahezu in Vergessenheit. Auch die Gendarmen der Marine, die am Samstag einem Notruf auf hoher See etwa 35 Kilometer vor der Küste von Beaulieu/Mer folgten, wussten zunächst nicht, welches Schiff da vor ihren Augen unterging. Die sieben Personen an Bord konnten gerettet werden, wie die Gendarmerie des Alpes-Mari­times mitteilte. Die 19 Meter lange Yacht, die offenbar bei einem Zusammenstoß mit einem bisher unbekannten Objekt leckgeschlagen war, liegt nun auf dem Meeresgrund in 2500 Meter Tiefe. An Bord, in den Tanks, sollen noch 7000 Liter Diesel sein.

Clint Eastwood und Bruce Willis als Gäste

Die Cujo hatte der amerikanische Rennfahrer John von Neumann 1972 bei der italienischen Werft Baglietto in Auftrag gegeben. Er wollte mit ihr die schnellste Yacht der Welt besitzen, wie es heißt. Die Yacht schaffte immerhin 42 Knoten (knapp 80 Kilometer in der Stunde). Von Neumann verkaufte sie in den Achtzigerjahren an den Sohn des Waffenhändlers Adnan Khashoggi, der sie einige Jahre später wiederum an Dodi Al-Fayed veräußerte. Er baute sie für eine Million Pfund nach seinen Wünschen um. Gäste an Bord der Cujo, die ihren Heimathafen in den Neunzigern in Saint-Tropez hatte, waren unter anderen die Hollywood-Schauspieler Clint Eastwood , Tony Curtis und Bruce Willis.

Nach Al-Fayeds Unfalltod lag seine Yacht lange ungenutzt im Hafen, bis sie vor drei Jahren von dem britischen Oldtimerhändler Simon Kidston bei einer Auktion für nur 138.000 Pfund (damals etwa 160.000 Euro) ersteigert wurde. Aktueller Besitzer war laut Kidston allerdings ein junger, namentlich nicht genannter Italiener, der sich die Motoryacht kürzlich zu seinem 30.  Geburtstag gekauft haben soll. Er war auch an Bord, als sie nun unterging.

Quelle: F.A.Z.

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Yacht Cujo von Diana und Dodi Al-Fayed gesunken

2500 Meter in die Tiefe

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Bootsunglück im Ionischen Meer : Katastrophe mit Ansage

Mindestens 78 Menschen kommen ums Leben, als in der Nacht zu Mittwoch ein überladenes Fischerboot mit Flüchtlingen und Migranten untergeht.

Menschen stehen in Decken gehüllt auf einem Kai, dahinter die Stiege zu einem Schiff

Gerettete des Unglücks werden in Kalamata an Land gebracht Foto: Eurokinissi/reuters

ATHEN taz | Erneuter Massentod im Mittelmeer: ein mit rund 500 Flüchtlingen und Migranten besetztes Fischerboot ist in der Nacht zu Mittwoch im Ionischen Meer zwischen Italien und Griechenland gesunken. Das Unglück ereignete sich in internationalen Gewässern rund 47 Seemeilen südwestlich der kleinen Küstenstadt Pylos im äußersten Südwesten der griechischen Halbinsel Peloponnes.

Die Zahl der offiziell bestätigten Toten stieg am Mittwoch von Stunde zu Stunde. Um 17 Uhr Ortszeit wurden 78 Tote gemeldet. Unklarheit herrschte darüber, wie hoch die Zahl der toten Flüchtlinge und Migranten bei der Havarie letztendlich sein wird. Dutzende Menschen galten als vermisst.

Griechischen Medienberichten zufolge sei das völlig überfüllte Fischerboot vom ostlibyschen Hafen Tobruk gestartet. Sein Ziel: Italien. Laut einer Mitteilung der griechischen Küstenwache sei das mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Norden fahrende Fischerboot am Dienstagmittag zunächst von einem Flugzeug der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex sowie anschließend von zwei Patrouillenschiffen gesichtet worden. Eine große Anzahl von Flüchtlingen und Migranten habe sich auf dem Außendeck des Fischerbootes befunden. Wiederholt hätten die Bootsinsassen Hilfsangebote der Behörden abgelehnt. Sie hätten hingegen erklärt, dass sie ihre Reise nach Italien fortsetzen wollten.

In der Nacht zu Mittwoch um 2.30 Uhr Ortszeit sei das Fischerboot gekentert und rasch untergegangen, wie die griechische Küstenwache offiziell erklärte. Die griechischen Behörden leiteten umgehend eine groß angelegte Such- und Rettungsaktion ein. Unter anderem seien mehrere Schiffe, Flugzeuge, ein Hubschrauber und eine Drohne zum Einsatz gekommen.

Restriktive Flüchtlingspolitik verstärkt den Druck aufs Mittelmeer

Kurz vor 12 Uhr am Mittwoch traf die unter der Flagge der Cayman-Inseln fahrende Luxus-Yacht „Mayane Queen IV“ mit genau einhundert Geretteten im Hafen der Großstadt Kalamata im Süden des Peloponnes ein. Weitere vier Personen wurden mit einem Rettungshubschrauber direkt von der Unglücksstelle nach Kalamata gebracht, um in nahe gelegenen Krankenhäusern ärztlich versorgt zu werden.

Das neuerliche Bootsunglück im zentralen Mittelmeer ist eine Katastrophe mit Ansage. Die von Juli 2019 bis Ende Mai 2023 amtierende Einparteienregierung unter dem konservativen Premier Kyriakos Mitsotakis, der mit allerbesten Chancen eine Wiederwahl bei den Parlamentswahlen am 25. Juni anstrebt, verfolgt eine stark restriktive Flüchtlings- und Migrationspolitik . Deren Ziel ist es, die Zahl der Ankünfte von Flüchtlingen und Migranten und damit neuer Asylbewerber so weit es geht zu drücken. Griechenland soll eine Festung sein, hat der alte und wohl auch neue Premier wiederholt klargestellt.

Unterdessen ist das auch erreicht: In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres zählte Griechenland nur 4.656 Neuankömmlinge. Wie schaffte die Regierung Mitsotakis das? Ihre oberste Priorität ist es, die Festlands- und die Seegrenze zur Türkei zu „versiegeln“, um nicht zuletzt Schleppern das Handwerk zu legen. Ferner stehen prominente Flüchtlingshelfer in Griechenland unter enormen Druck. Die Staatsanwaltschaft von Kos leitete im Dezember vorigen Jahres gegen zwei prominente Flüchtlingshelfer Strafverfahren ein.

Sie sollen eine kriminelle Vereinigung gegründet und Beihilfe zur illegalen Migration geleistet haben. Dabei handelt es sich um den Griechen Panagiotis Dimitras, Direktor von Greek Helsinki Monitor, sowie um den Norweger Tommy Olsen, Gründer und Leiter der Organisation Aegean Boat Report. In diesen Tagen wurde in Athen bekannt, dass alle Vermögenswerte von Dimitras sowie mit ihm in Verbindung stehender Nichtregierungsorganisationen eingefroren worden sind.

Die restriktive Flüchtlings- und Migrationspolitik in Griechenland mit ihrem Augenmerk auf die Route aus dem östlichen Nachbarland Türkei erhöht aber den Druck auf der weit gefährlicheren Route westlich von Griechenland im zentralen Mittelmeer – und hier vor allem von Libyen nach Italien. Im Januar und Februar dieses Jahres kamen über diese Route knapp 12.000 Geflüchtete und Migranten in der EU an.

So wundert es nicht, dass sich auf dieser Route zuletzt die Havarien völlig überfüllter Boote häuften. Am Mittwochmorgen geriet südlich von Kreta ein Boot mit rund 80 Migranten aus Syrien, dem Irak und Palästina, darunter Frauen und Kinder, in Seenot. Sie befinden sich nun auf Kreta. Am Wochenende war unweit der Insel Kythira südlich des Peloponnes ein Boot in Seenot geraten. Laut offiziellen Angaben wurden etwa 100 Schutzsuchende gerettet. Es gab keine Toten. Anders verlief eine Havarie nahe der Kykladen-Insel Mykonos Ende Mai. Dort starben neun Migranten.

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yacht im mittelmeer gesunken

Schwerpunkt Flucht

  • 14. 6. 2023 , 19:03 Uhr

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Ferry Batzoglou

  • Griechenland
  • Seenotrettung
  • Kyriakos Mitsotakis
  • Flüchtlingspolitik

Volle Spalte unterm Artikel

Mehr zum thema, nach bootsunglück vor griechischer küste, kanonen statt schwimmwesten.

646 Menschen könnten vor Pylos gestorben sein. In einer Woche will der Konservative Mitsotakis die absolute Mehrheit erreichen.   Ferry Batzoglou

Griechische Küstenwache transportiert Leiche

Tote durch Bootsunglück vor Griechenland

Jedes mittel ist recht.

von  Christian Jakob  

Am Mittwoch ist ein Flüchtlingsboot südlich der Stadt Pylos gesunken. 78 Leichen barg die griechische Küstenwache.  

Drei Menschen, die verzweifelt schauen

Bootskatastrophe auf Fluchtroute

Vorwürfe gegen die küstenwache.

Mit dem Boot flohen 700 Menschen über das Mittelmeer – 104 haben überlebt. Sie berichten, es sei gekentert, als die Küstenwache es gezogen habe.   Christian Jakob

Zwei Männer umarmen sich durch ein Gitter

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Leser*innenkommentare

Tomás zerolo.

@DR. MCSCHRECK

Plausible Deniability.

Das ganze "System der Abschreckung" mit den furchtbaren Lagern in Griechenland ist systematisch darauf ausgelegt.

Es ist ein furchtbar dreckiges Spiel mit Menschenleben.

Die Fluchtströme werden nicht von den Schleppern gemacht. Das ist nackte, dumme AfD, CDU und CSU-Propaganda.

Menschen fliehen, weil es ihnen dreckig geht. Weil sie immer weniger zu verlieren haben.

Und daran hat unser Lebensstil einen nicht unerheblichen Anteil.

Troll Eulenspiegel

Der Mörder heißt Europa!

Dr. McSchreck

@Troll Eulenspiegel Der Mörder Europa hat mehrfach angeboten, die Leute an Land zu bringen, diejenigen, die für die Bootsbesatzung gesprochen haben, lehnten ab. So verhalten sich Mörder eher nicht.

@Dr. McSchreck Ähm der Mörder läßt Dich im Meer ersaufen, oder schickt Dich zurück in die Knäste von Libyen und Co...naja...ich weiß nicht so recht...

@Dr. McSchreck Aber Frontex bringt sie nicht in Europa an Land, sondern bringt sie zurück ins Elend dem sie zu entfliehen versuchten. Verzweifelte Menschen setzen oft alles auf eine Karte. Frontex weiß das.

Hubertus Behr

Für die völlig überfüllten und damit nicht mehr seetüchtigen Seelenverkäufer sind doch wohl im wesentlichen die Schlepper verantwortlich.

@Hubertus Behr Wenn man nur die Symptome bekämpfen will, statt die Ursachen, dann könnte das teilweise sogar stimmen. Aber leider nur teilweise richtig in einem Punkte, von vielen und nicht der Ursache. Also so 5-10% vielleicht.

@Hubertus Behr Nee, wesentlich verantwortlich sind die Lebensbedingungen denen die Menschen zu entkommen versuchen und die sie dazu zwingt sich auf solche Risiken einzulassen. Daran sind auch wir schuld. Die Schlepper sind nur ein weiteres Glied in der Kette der Ausbeutung dieser Menschen.

yacht im mittelmeer gesunken

Furchtbar!!!! Deshalb brauchen wir eine andere Lösung, eine, die sich gegen die Schlepper richtet. Die derzeitigen Pläne der EU sind in dieser Hinsicht völlig richtig. Was man daraus letztlich macht, steht auf einem anderen Blatt. So wie jetzt kann es nicht bleiben.

Ganz "zufällig" war ein Boot der Küstenwache in der Nähe die vorher schon angefragt haben sollen....wurde wieder gepusht und muss nun verschleiert werden?

Sichere Flüchtlingsrouten...Weg mit den Gefängnissen an europ. Grenzen. Und ganz besonders der Mauer um die EU, ob zu Land oder zu Wasser.

Martin Sauer

@Chris Ehl Es waren mehrere Frachter und andere Schiffe in der Nähe die ihre Hilfe angeboten haben. Dieses wurde von der Besatzung abgelehnt mit der Begründung das man weiter nach Italien wolle.

Und das Boot der griechischen Küstenwache war nicht "zufällig" in der Nähe, sondern Frontex hat den griechischen Küstenschutz alamiert. Die beobachten das Mittelmeer mit Suchflugzeugen.

@LAND OF PLENTY

Jup. Wer hätte gedacht, dass wir so weit kommen, dass Menschen kriminalisiert werden, die anderer Menschen leben retten.

Es ist furchtbar. Und dann faseln wir was von "Europäischen Werten" [1], die angeblich gegen all diese Autokratien "verteidigt" werden sollen.

[1] Wahlweise auch "westlich".

652797 (Profil gelöscht)

@tomás zerolo Deswegen sollten wir garnichts mehr dazu sagen, dann kann uns auch niemand einen Strick daraus drehen.

POFF KAMITO

Seht her, wie Europa auch in Flūchtlingsfragen/Migration/Integration „zusammenhält“. Griechenland ist nicht das einzige Land, was sich abgeschottet. Dass griechische Reeder Putins Öl durch die Gegend karrten (und immer noch karren…(?) interessiert eine Frau van der Leyen wohl nicht. Nicht nur die Ausbeutung von Rohstoffen zulasten anderer rächt sich, der fortschreitende Klimawandel tut, unabhängig von Kriegsgebieten und sozialen Missständen, Gründe für Flucht oder Migration, in Zukunft sein Übriges. Und auch eine Frau Merkel kann nicht so tun, als ob die das 2015 nicht längst gewusst hätte …

Land of plenty

Wer waren die Ertrunkenen? Was hatte sie für eine Geschichte? Wer sind die Überlebenden? Wie geht es ihnen? Sofortige Entkriminalisierung der Flüchtlingshilfe! Hände weg von Greek Helsinki Monitor und Aegean Boat Report.

@Land of plenty Hände weg von den Schleppern?

Abdurchdiemitte

@Land of plenty Schließe mich an.

yacht im mittelmeer gesunken

Wieder eine Tragödie. Und es werden garantiert weitere folgen! Die Flüchtlingspolitik der EU verstärkt den Sog übers Mittelmeer. Möchte man diesem Massentod im Mittelmeer wirklich im Sinne der Menschen ein Ende setzen, hilft nur eine rigide Migrationspolitik nach dem Vorbild Australiens. Dort kommen seit 1992 keine Bost-Flüchtlinge mehr ums Leben.

@Benzo Das sind keine Tragödien. In Tragödien meint es jemand gut und es geht etwas tragisch schief. Hier sind von Anfang an Kriminelle am Werk, die es nicht gut meinen.

Leichtgläubige Menschen, die nichts von Seefahrt verstehen, werden mit leichtsinnigen Versprechen auf diese Boote gelockt. Das ist kriminell. Wer so ein überfülltes Boot übers offene Meer steuert, den kann man nur als kriminell bezeichnen.

Es muss alles dafür getan werden, dass derartige Boote erst gar nicht in See stechen, sonst sind weitere Tote vorprogrammiert.

@Winnetaz Eigentlich stimme ich Ihnen zu … eigentlich. Aber Sie beschreiben hier - mit dem Schlepperunwesen, dem in der Tat das Handwerk gelegt werden muss - eine einzelne, isolierte Facette einer gewaltigen globalen Krise. Es wird in dem Beitrag von Ferry Batzoglu doch zutreffend dargelegt, dass die tödliche Fluchtroute übers Mittelmeer dem Umstand geschuldet ist, dass die östliche Route über Griechenland rigoros versperrt ist. Würde man sie öffnen, wären die Flüchtenden einer wesentlich geringeren Gefahr ausgesetzt, ihre Flucht mit dem Leben zu bezahlen. Dass das nicht geschieht, ist Ergebnis bewusster politischer Entscheidungen im EU-Kontext, die den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, da man sich davon eine abschreckendere Wirkung erhofft. Insofern halte ich den Kommentar @Troll Eulenspiegels, dass der Mörder Europa heiße, für absolut zutreffend. Das Schließen bestimmter Fluchtwege hat bisher nur dazu geführt, dass anderswo neue entstanden. Und Fluchtmigration zu verhindern, indem Europa zu einer Festung ausgebaut wird, ist nur für den Preis der Aufgabe von Menschenrechten zu haben. Und dem Verlust der Demokratie in unseren europäischen Gesellschaften selbst. Und auch dann wird es nicht gelingen, die damit einhergehenden Probleme zu lösen, weil ihre Ursachen nicht angegangen werden (wenn es dafür nicht schon zu spät ist mir). Festung Europa, das sind nur Heilsversprechen der vereinigten europäischen Rechten, mit denen sie, leider erfolgreich, überall auf Stimmenfang gehen.

@Abdurchdiemitte "die tödliche Fluchtroute übers Mittelmeer"

Die Route ist doch nur deshalb tödlich, weil die Schlepper die Boote völlig überladen, keine Rettungswesten bereitstellen, usw. Im vorliegenden Fall hat die Fahrt angeblich 5.000€ gekostet:

www.n-tv.de/politi...ticle24197504.html

Wären diese Menschen - bei gleichbleibender Politik der EU bzw. Griechenlands mit Abriegelung von Migrationsrouten - gestorben, wenn der Kapitän keine 750, sondern nur 50 an Bord genommen hätte, und pro Kopf auch eine Rettungsweste für ca. 2-300€ bereitgestellt hätte (Wiederverwendbar auf der nächsten Fahrt)?

Meiner Meinung nach nicht.

"Würde man sie öffnen, wären die Flüchtenden einer wesentlich geringeren Gefahr ausgesetzt, ihre Flucht mit dem Leben zu bezahlen."

Nehmen wir an, jeder dürfte kommen um Asyl zu beantragen; was schätzen Sie, wie viele wären es jedes Jahr? Wieviel würde die Versorgung, Unterbringung, medizinische Behandlung, die Asylverfahren für alle Kosten? Wieviel würde die Rückführung der Abgelehnten kosten? Was würde es kosten allen einen Arbeitsplatz zu beschaffen oder ein anderes Einkommen sichern? Welche Resourcen bräuchte es, um allen Wohnraum, Lehrplätze und Gesundheitsversorgung zu sichern? Wenn gewisse Resourcen (personell / materiell / finanziell nicht hinreichend zur Verfügung stehen, wie wolle sie diese zu (um)verteilen? Wie wollen Sie dies finanzieren? Ich bitte um Daten.

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Hm, Lybien ist ein grosses Problem mit seinen Warlordscheiss. Ein Fall für die UN wenn nicht diverse Potentaten hinter den Kriegsparteien stehen würden .

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Havarie : Deutsche Yacht “Jambo” im Südatlantik gesunken – war das die Ursache?

 ·  09.10.2023

Traurige Gewissheit: Der havarierte Martin Daldrup in der Rettungsinsel, im Hintergrund seine sinkende Yacht

Update 09.10.2023

Der Untergang der deutschen Yacht “Jambo” von Skipper und Internet-Bekanntheit Martin Daldrup hat die Netzwelt erschüttert. Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der erfolgreichen Rettung des 59-Jährigen und einer ersten Dankes- und Erklärungsnachricht vom Havarierten selbst waren die sozialen Netzwerke neben Erleichterung voll von Fragen und Theorien zum Vorfall im Südatlantik: “Wie konnte es dazu kommen? Warum hat er das Schiff so früh verlassen? Warum trägt er keine Rettungsweste?”

Daldrup reagierte prompt und liefert zumindest einige Vermutungen. Er schreibt: “Ich bin bei Windstärke 5 auf einem leichten Amwindkurs, als es plötzlich im Boot einen lauten Knall gibt.” Danach habe er keine Ruderwirkung mehr gehabt, jedoch den Schaden nicht direkt identifizieren können. Also habe er die Fahrt aus dem Schiff genommen und mit der Inspektion begonnen. “Ich beginne damit, und als ich mich näher vorgearbeitet habe, höre ich Wasser rauschen.”

“Jambo” sinkt zu schnell – Martin Daldrup steigt in die Rettungsinsel

Kurze Zeit später habe das Wasser bereits über den Bodenbrettern gestanden. Der Skipper reagiert laut seinem Facebook/Instagram-Post gedankenschnell und startet sofort die Bilgepumpe und kurz darauf zusätzlich eine 220-V-Tauchpumpe. Dennoch sei das Wasser weiterhin angestiegen, und er habe feststellen müssen, dass die “Jambo” zu schnell sinkt. Also stieg er in die Rettungsinsel, in der er daraufhin fast 18 Stunden verbringen musste.

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“Ich vermute, dass eine Unterwasserkollision das Ruder abgerissen hat und dabei auch ein Loch in den Rumpf am Heck gerissen wurde. Daher der laute Knall.” Auch ein Loch auf der Steuerbordseite hält er für möglich, da sich die sinkende Yacht zunächst auch auf die Seite gelegt habe.

Weitere dramatische Seenotfälle:

  • 70-jähriger Solosegler aus Wirbelsturm befreit
  • Australischer Segler mit Hund nach drei Monaten gerettet
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Derzeit fährt er mit dem Frachter “Alanis”, auf dem man sich gut um ihn gekümmert habe, nach Saldanha Bay in Südafrika. Wie es danach für ihn weitergeht, ist noch ungewiss: “Meine Jambo aufgeben zu müssen fällt mir sehr schwer. Viele Jahre bin ich mit ihr gesegelt und habe so viel mit ihr erlebt. Ich muss das erst einmal verdauen. Aber ich denke schon, ich werde wieder segeln.”

Havarie-Meldung vom 06.10.2023:

Der 59-jährige deutsche Segler Martin Daldrup ist in Sicherheit. Gestern war seine Bavaria 34 vor der brasilianischen Küste auf Tiefe gegangen, die Rettung des Skippers zunächst ungewiss. Jetzt wurde er von einem Frachtschiff aus der Rettungsinsel befreit.

Am Abend des 64. Tags seines Einhand-Törns von New York nach Kapstadt hatte der erfahrene Segler aus Haltern am See bereits Bedenken angesichts der Wettersituation geäußert. Auf seinem Instagram-Profil schrieb er: “Der Abendhimmel hängt voller Squalls und verheißt nichts Gutes. Es wird wohl eine unruhige Nacht werden.” Auch tagsüber hatte er bereits mit teils harten Bedingungen zu kämpfen gehabt. Bei knapp 25 Knoten Wind und drei bis vier Meter hohen Wellen ist in seinem Bericht häufiger die Rede von harten Schlägen und Wellen, die über das Boot kommen. Auch wenn die “Jambo” das aushalten sollte, leitet Daldrup Vorsichtsmaßnahmen ein.

Doch die nächste Statusmeldung auf PredictWind, wo er ebenfalls ein digitales Logbuch führt, ist keine gute: “Jambo sinkt. Ich bin in der Rettungsinsel, und ein Frachtschiff ist unterwegs, mich aufzunehmen.” Seine Frau bestätigt das später via Instagram und steht mit ihm in Kontakt. Der Frachter “Alanis” unter der Flagge von Antigua und Barbuda sei unterwegs und werde ihn in etwa 20 Stunden erreichen, berichtet sie. “Es geht ihm gut. Er hat genügend Wasser und Powerbanks in der Insel. Er schafft das! Der Frachter ‘Alanis’ ist mit Highspeed unterwegs.”

Rettung durch Frachter: Daldrup harrt bei rauer See in der Rettungsinsel aus

Auch der Schiffbrüchige selbst gibt Updates auf PredictWind während er bei weiterhin rauen Bedingungen im Südatlantik ausharrt. Es sei kalt geworden nach dem Sonnenuntergang, “Alles ist nass”, schreibt er. Doch heute Früh gelang die Rettung des Einhandseglers. Seine Frau gibt die Entwarnung direkt an die treue und bangende Community von über 11.000 Followern auf Instagram weiter: “Martin ist gerettet!!!! Er befindet sich an Bord der Alanis!”

Weshalb es allerdings zum starken Wassereinbruch an Bord der deutschen Yacht gekommen ist, ist weiterhin unbekannt. Fast 7.000 Seemeilen hatte die knapp elf Meter lange “Jambo” auf dem aktuellen Törn bereits im Kielwasser, bevor es zur Havarie kam. Eigentlich wollte Daldrup am 30. Oktober in Kapstadt eintreffen, Anfang August war er von New York aus gestartet. Seine Reisen dokumentiert der 59-Jährige, der 2020 mit der TO-Medaille ausgezeichnet wurde, auf verschiedenen Plattformen, auf Youtube begleiten ihn mittlerweile mehr als 50.000 Fans.

Der letzte Instagram-Logbuch-Eintrag von Bord der “Jambo”:

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“Jambo” sinkt:

Rettung geglückt:, daldrup meldet sich nach der rettung erstmal selbst wieder:, erste vermutungen zur ursache:, das könnte sie auch interessieren:.

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yacht im mittelmeer gesunken

Beim Untergang eines Flüchtlingsboots sind nach Angaben der Vereinten Nationen und der Organisation Ärzte ohne Grenzen viele Menschen im Mittelmeer ertrunken. "Mehr als 90 Menschen sind bei einer weiteren Tragödie im Mittelmeer gestorben", teilte der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Filippo Grandi, auf Twitter mit. Laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hatte ein kommerzielles Tankschiff am Samstag vier Überlebende von einer Rettungsinsel aufgenommen.

Die Geretteten hätten berichtet, sie seien mindestens vier Tage lang mit fast 100 Menschen an Bord unterwegs gewesen. Vermutlich seien 96 Menschen ertrunken. Das überfüllte Boot war demnach von Libyen in Richtung Europa unterwegs.

Libyen ist ein wichtiges Transitland für Migranten und Geflüchtete aus Afrika und dem Nahen Osten, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen. Menschen, die in das nordafrikanische Krisenland zurückgeschickt werden, werden dort in Internierungslagern untergebracht. Menschenrechtlerinnen haben die katastrophalen Bedingungen in den Zentren immer wieder kritisiert.

UNHCR-Chef Grandi rief die EU zum Handeln auf: "Europa hat bewiesen, dass es in der Lage ist, vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine großzügig und effektiv aufzunehmen", teilte er mit. Nun müsse es darüber nachdenken, wie es dies auf andere Geflüchtete und Migrantinnen in Not anwenden könne.

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yacht im mittelmeer gesunken

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Der schmutzige Menschenschmuggel mit geklauten Luxus-Yachten im Mittelmeer

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Float Magazin

Es ist ein Bild, das jedem Bootseigner unter die Haut geht. Eine Bavaria 50 liegt mit Schlagseite in der Brandung an der italienischen Südküste, nur wenige hundert Meter entfernt von Santa Maria di Leuca. Wellen schlagen über das Boot, werfen die Yacht gegen die schroffen Felsen.

Die Küstenwache konnte die „Ananke“ nicht mehr retten. Mittlerweile wurde die Bavaria geborgen. Ein Sachverständiger ermittelt die Schadensumme.

Der Alptraum begann für Jens Jacobsen am ersten Advent. Der Pensionär aus Oslo lebt auf seiner „Ananke“. Hunderte Stunden Arbeit hat er in das Boot investiert, es autark gemacht für ein sorgenfreies Leben an Bord. Seine neue Heimat ist Lefkada, eine griechische Insel im Ionischen Meer. Die Nacht zum ersten Advent verbringt er an Land.

Float Magazin

Als er am nächsten Morgen zurück auf seine Yacht im beschaulichen Fischerort Nydri an der Ostseite der Insel will, ist seine Yacht verschwunden. Sein Sohn, der 1992 für Norwegen bei den Olympischen Spielen segelte, bittet die Segelcommunity in der Region auf Facebook , die Augen nach der auffälligen Bavaria mit der stattlichen Solaranlage auf den stabilen Davits aufzuhalten. Doch die Hoffnung, das Boot unbeschadet wiederzufinden, währt nur 24 Stunden.

Schon am nächsten Mittag wird die Yacht 120 Seemeilen entfernt vor der italienischen Küste aufgebracht. An Bord: 56 Flüchtlinge, darunter einige Kinder. Die Schlepper haben die Kurden, Syrer und Iraker samt Boot sich selbst überlassen, kurz bevor die „Ananke“ die italienischen Gewässer erreichte. Darüber berichtete Spiegel-Online zuerst.

Float Magazin

Anstieg der Diebstähle

Eine gängige Praxis, wie ein Fahnder des Marine Claims Service (MCS) berichtet. Das Hamburger Unternehmen betreibt unter anderem die Webseite stolenboats.info, fahndet im Auftrag von Versicherungen weltweit nach gestohlenen Booten, stellt Gutachter und Bergungsexperten. Auch im Fall der „Ananke“ wurde MCS von der Versicherung mit der Abwicklung beauftragt.

Offizielle Zahlen, wie viele Flüchtlinge mit Yachten nach Italien gebracht werden, gibt es allerdings nicht. Die Statistik erfasst lediglich „Flüchtlinge und Migranten, die über den Seeweg“ nach Italien gekommen sind. Laut Statista waren es in den vergangenen zwölf Monaten 10.000, knapp die Hälfte davon allein im September und Oktober. Plus Dunkelziffer.

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Der MCS-Fahnder, der ungenannt bleiben möchte, weil er eng mit den Behörden zusammenarbeitet, bestätigt, dass der Diebstahl von Yachten in den vergangenen Jahren, besonders im östlichen Mittelmeer, stark zugenommen hat.

„Noch vor wenigen Jahren wurden im Mittelmeer kaum Segelyachten gestohlen“, sagt der Fahnder. Diebe konzentrierten sich eher auf hochpreisige Motoryachten, die auf Bestellung entwendet wurden. Mit Beginn der Flüchtlingswelle habe sich das geändert.

Halb zerstörte Yachten

Der Schweizer Segelaussteiger Oliver Didier Zachus , der mit seiner Familie durch das Mittelmeer segelt, war vor wenigen Wochen an der italienischen Südküste. In mehreren Häfen hat er gestohlene Yachten entdeckt, mit denen Flüchtlinge nach Italien gebracht wurden.

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„Die Boote“, berichtet Zachus, „sind nur notdürftig in den Häfen festgemacht.“ Teilweise stünden die Luken auf, wären nicht einmal die Fender ausgebracht. „Nach ein oder zwei Wochen mit schwerem Wetter sind die Boote halb zerstört.“ Zachus wundert sich, warum die Eigner nicht informiert würden und ihre Boote sicherten. Er erinnert sich an deutsche, belgische und US-Flaggen.

Der MCS-Fahnder kennt das Problem. Auch wenn jedes Boot registriert ist, ist es für die Behörden nicht einfach, die Eigner ausfindig zu machen. „Es gibt bei Booten kein einheitliches Register – wie beispielsweise bei Autos.“ Der internationale Datenaustausch bei gestohlenen Booten sei katastrophal. Deshalb gebe es auch keine offiziellen Zahlen, wie viele Yachten gestohlen würden.

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Allein in Deutschland gebe es mehrere Möglichkeiten, sein Boot zu registrieren, über den DSV, den Motoryacht-Verband, den ADAC und auch die Wasser- und Schifffahrtsämter. Und in den Niederlanden könne jeder, auch Ausländer, das Boot registrieren. Sogar an Automaten in Postfilialen. Innerhalb des Schengenraums habe sich der Datenaustausch zuletzt zwar etwas verbessert, auch erfasse Interpol seit kurzem gestohlene Yachten, aber kaum jemand habe Zugriff auf die Daten.

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Eine Viertelmillion pro Fahrt

Dass der Menschenschmuggel mit Yachten in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat, bestätigen auch die italienischen Behörden. Gegenüber der Tagesschau sagte im Sommer ein Offizieller aus Brindisi, pro Woche kämen durchschnittlich ein bis zwei Yachten mit manchmal 50 oder mehr Flüchtlingen an Bord in seinem Bezirk an. Für die Menschenschmuggler, meist Banden aus der Ukraine oder Russland , ein gigantisches Geschäft. Laut dem MCS-Fahnder, der sich auf Informationen aus Polizeikreisen beruft, zahlten die Flüchtlinge zwischen 3.000 und 4.000 Euro für eine Passage.

Andere Quellen berichten sogar von 5.000 bis 7.000 Euro. „Die Faustformel lautet“, so der Fahnder, „pro Fuß Bootslänge zwei Flüchtlinge“. Mit einer Fahrt, von Griechenland nach Italien, oder der Türkei auf eine griechische Insel, können die Kriminellen schnell eine Viertelmillion Euro oder mehr verdienen. Die Gefahr, von der Küstenwache oder den Booten der Grenzschützer von Frontex entdeckt zu werden, ist gering. In der Masse der Freizeitsegler fallen die Yachten kaum auf, außer sie liegen ob der menschlichen Fracht zu tief im Wasser.

Das Live-Video vom 1. September zeigt die Ankunft von 35 kurdischen, iranischen und irakischen Migranten, die vom Hafenmeister in Santa Maria de Leuca an Land geschleppt und der Guardia di Finanza übergeben wurden.

Aber selbst bei zehn bis 15 Geflüchteten an Bord, ist der Schmuggel noch lukrativ. Im Fokus der Schleuser stehen auch Boote, die zum Verkauf angeboten werden. Wie vor drei Jahren in Kaş an der türkischen Südküste. Da gaben die Schleuser vor, sich für eine Yacht zu interessieren, inspizierten sie. So waren sie vertraut mit dem Boot, wussten, dass kein AIS-Positionssystem an Bord war. In der Nacht stahlen sie die Yacht. Dank der Aufmerksamkeit der Marina konnte die Yacht aber wenig später mit Kurs Rhodos aufgebracht werden. An Bord waren der Schmuggler und zwölf syrische Flüchtlinge.

Diebesbande aus Moskau

Aber nicht alle gestohlenen Yachten werden für den Transport von Flüchtlingen eingesetzt. Auch der „klassische Diebstahl“ boomt wieder. Der MCS-Fahnder berichtet von einem Markt für gestohlene Yachten in Russland. Wenn die gestohlenen Yachten einmal die Dardanellen erreicht hätten, sagt der Fahnder, seien sie quasi verloren.

Denn ein Gesetz aus dem Jahr 1936, der Vertrag von Montreux, regelt den freien Schiffsverkehr zwischen der Meerenge der Dardanellen im Westen des Marmarameeres bis hin zum Bosporus im Osten. Die Passage gilt als internationaler Schifffahrtsweg. Die türkischen Behörden haben nur ein eingeschränktes Handlungsrecht und müssen, bis auf wenige Ausnahmen, freie Durchfahrt gewähren. Sind die Yachten einmal in Russland oder der Ukraine angekommen, sei es fast unmöglich, sie zurückzuholen, sagt der Fahnder.

Wie im Fall einer russischen Diebesbande, die im August in Moskau aufgeflogen ist. Die achtköpfige Gruppe um einen ehemaligen Marineoffizier soll seit vier Jahren im Mittelmeerraum aktiv gewesen sein. Knapp 100 Bootsdiebstähle gehen laut Interpol auf ihr Konto, nur sechs der Yachten konnten aber sichergestellt werden.

Wie die türkische Zeitung „Istanbul Haber“ berichtete, hatte die Gruppe in Marmaris am 13. Juli eine zwei Millionen Dollar teure 64-Fuß-Segelyacht gechartert, das Positionssignal ausgebaut und auf ein Beiboot montiert. Somit wurde dem Vercharterer vorgegaukelt, die Yacht befände sich noch in der Nähe von Marmaris, dabei hatte sie die türkischen Gewässer längst verlassen. Als die Charter am 19. Juli endete, schaltete das Unternehmen die Küstenwache und Interpol ein. Die Russen waren zu diesem Zeitpunkt längst zurück in Moskau. Doch die Ermittler konnten die Bande ausfindig machen.

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Menschenschmuggel mit Charteryachten

Der Menschenschmuggel mit Yachten beschränkt sich nicht nur auf gestohlene Yachten. „Beliebt bei den Schleusern ist auch der Chartermarkt“, sagt der MCS-Fahnder. Im Regelfall würden die Yachten gechartert, für den Schmuggel genutzt und wieder ordnungsgemäß abgegeben. Ein ehemaliger Mitarbeiter einer Basis im türkischen Marmaris bestätigt das. „Wofür die Yachten verwendet wurden, war allen relativ klar“, sagt er.

Die Kunden, meist zu zweit, kamen aus der Ukraine, mieteten gängige Modelle um die 40 Fuß, mehrmals in kurzen Abständen für eine Woche, brachten sie oft aber schon nach wenigen Tagen zurück. „Die Yachten waren sehr verdreckt. Es war klar, dass nicht nur zwei Leute an Bord waren. Aber Hauptsache, die Yachten fuhren Geld ein. Also wurde weggeschaut.“

Nicht immer aber werden die Charterboote ordnungsgemäß zurückgebracht. Der MCS-Fahnder hatte es in diesem Jahr mit mehreren Fällen zu tun, in denen die Yachten entweder mit angeblichem Motorschaden irgendwo hinterlassen wurden oder aber sogar gesunken sein sollten. In allen Fällen hatten sich die Chartergäste abgesetzt. Und noch eine Parallele gibt es: In vielen Fälle hatten die Schmuggler zum gleichen Zeitpunkt in einer Segelschule im russischen Sankt Petersburg ihre Segelscheine erworben.

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Der MCS-Fahnder hatte es in diesem Jahr mit mehreren Fällen zu tun, in denen sich die Chartergäste unter dubiosen Umständen abgesetzt haben – und die Yachten verschwunden sind. Wie im Fall der Segelyacht „Promise“, einer Beneteau Oceanis 43, die Aleksei K. und Evgeni K., zwei russischen Staatsbürgern, Mitte November 2019 in Athen gechartert wurde.

Zwei Tage vor der vereinbarten Rückgabe meldeten sich die beiden per Mail bei der Charterbasis in der Alimos Marina. Sie hätte einen Motorschaden, die Maschine lasse sich nicht mehr starten. Sie lägen auf der Insel Andros, im Hafen von Batsi. Um ihren Rückflug nicht zu verpassen, hätten sie die Yacht verlassen. Gesendet wurde die Mail um 16.10 Uhr. Was die Russen nicht bedacht haben: Eine Webcam im Hafen zeigt, wie die „Promise“ um 13.28 Uhr den Hafen unter Motor verlassen hat. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen.

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Der Fall der „Voni“, einer Beneteau Oceanis 41, ist noch abenteuerlicher. Die Yacht wurde im Sommer 2018 von den Ukrainern Oleksij P. und Andrii Z. in Bormes-les-Mimosa an der französische Südküste gechartert.

Am 3. August wurden die beiden Segler in einer Rettungsinsel vor Ajaccio auf Korsika gefunden. Sie sagten, die Yacht sei gesunken. Radarbilder des französischen Militärs lege allerdings eine andere Version nahe. Die Yacht hat sich nämlich von der angeblichen Position, an der sie gesunken sein soll, in südlicher Richtung entfernt. Wahrscheinlich, mutmaßt der MCS-Fahnder, habe eine andere Crew die Yacht übernommen. Auch sie ist bis heute verschwunden.

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GPS-Tracker installieren

Wie der Fall der gestohlenen Yacht auf Lefkada zeigt, ist es für die professionellen Banden ein Leichtes, Segelboote unbemerkt zu stehlen. Wie Bootsnachbarn auf Facebook berichten, hätten sie von dem Diebstahl nichts mitbekommen. „Boote vor Diebstahl zu sichern, ist sehr schwierig“, weiß auch der MCS-Fahnder. Zumal, wenn es sich um Profis handelt.

Um das Auffinden der Yacht nach einem Diebstahl zu erleichtern, bieten sich GPS-Tracker an, die im Boot an einer schwer auffindbaren Stelle verbaut und an die Batterie angeschlossen werden. Auch wenn die Stromversorgung abgeklemmt wird, haben die Tracker noch genügend Akku, um die nächsten Tage ihr Signal zu senden. Der Nachteil: die Tracker benötigen eine SIM-Karte, monatliche Gebühren werden fällig.

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Wo die Bavaria die Flüchtlinge aufgenommen hat, ist bislang ein Rätsel. Möglich ist die Übergabe auf dem Meer von einem anderen Boot oder das Anlaufen einer einsamen Bucht. Seit die Balkanroute für Flüchtlinge kaum noch passierbar ist, scheint die Route über das Ionische Meer ein letztes Ausweg zu sein.

Für Eigner von Sportbooten brechen unruhige Zeiten an, befürchtet der MCS-Fahnder. Denn die Bavaria 50 war in der Nacht zum ersten Advent nicht das einzige Schiff, das auf Lefkada gestohlen wurde, wie er sagt. Vermutlich ist auch die zweite Yacht längst in Italien.

Dieser Artikel wurde verfasst von Jens Brambusch

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